Full text: Alte Geschichte (Teil 2)

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Die Römer. 
zum Konsul gewählt war, dem Pompejus nach Jllyrien. Zwar ver¬ 
lor er gegen ihn ein Treffen; er wußte ihn aber nach Thessalien zu 
locken und schlug ihn daselbst gänzlich im Jahre 48 in der Schlacht bei 
Pharsalus. — Pompejus floh mit seiner Gemahlin Cornelia nach 
Ägypten zum Könige Ptolemäus, der ihn hinterlistig ermorden ließ. 
Auch Cäsar kam bald nach Alexandria und schlichtete hier einen 
Thronstreit zwischen Ptolemäus und seiner Schwester Kleopatra; aber 
während er sich daselbst durch die Schönheit und List der Kleopatra, 
der „braunen Nilschlange" fesseln ließ und in Pontus Pharnaces, den 
Sohn des Mithridates, nach einem fünftägigen Feldzuge besiegt hatte 
(daher sein Ausspruch: Ich kam, ich sah, ich siegte), sammelten sich 
die Pompejaner in Afrika. Erst nachdem er die Ruhe in Italien 
hergestellt hatte, zog er gegen sie, schlug sie und den mit ihnen ver¬ 
bündeten König Juba von Numidien bei Thapsus im Jahre 46 
und machte Numidien zur römischen Provinz. Die meisten 
feindlichen Führer, darunter der jüngere Cato, endeten durch Selbst¬ 
mord. Cato hatte sich zuerst in dem Kriege gegen Spartacus aus¬ 
gezeichnet und dann auch zur Bestrafung der Genossen Catilinas mit¬ 
gewirkt. Er war ein charaktervoller Römer, der Bestechung und 
niedrige Gesinnung haßte. In Cäsar ahnte er den Vernichter der 
Republik, weshalb er sich seiner Gnade nicht übergeben wollte. Auf 
die Nachricht von der Schlacht bei Thapsus hatte er in Utica alle 
in der Stadt weilenden Römer zur Verteidigung aufgeboten. Als 
diese dann bald den Mut verloren, gab er ihnen noch selbst die Mittel 
zur Abreise. Er aber stürzte sich, nachdem er noch in Platos Phädon, 
einer Schrift über die Unsterblichkeit der Seele, gelesen hatte, in sein 
Schwert. Die Wunde war nicht tödlich. Die Seinen eilten herbei 
und verbanden ihn, aber Cato riß, als er allein war, den Verband 
ab, denn er wollte sterben. — Bei seiner Rückkehr nach Rom feierte 
Cäsar einen viertägigen Triumph über Gallien, Ägypten, Pharnaces 
und Juba und zog dann, nachdem er auf zehn Jahre zum Diktator 
erwählt war und das Volk durch Gastmähler, Spiele und Geldgeschenke 
noch mehr für sich gewonnen hatte, nach Spanien gegen die Söhne 
des Pompejus, die er bei Munda im Jahre 45 besiegte. Er feierte 
nun wieder einen Triumph in Rom, den manche mit scheelem Blick 
betrachteten, da er sich doch auf den Sieg über „römische Bürger" stützte. 
Cäsars Alleinherrschaft und Ermordung. 
45—44. 
Nachdem Cäsar zum Diktator auf Lebenszeit ernannt worden 
war, besaß er fast die Rechte und die Stellung eines Monarchen,
	        
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