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ober Staubweg. Bei der Tulpe fehlt er. Die Narbe sitzt hier unmittelbar auf 
dem großen Fruchtknoten. Auf der Narbe befindet sich eine klebrige Flüssigkeit, 
die den Bliitenstaub festhält. Damit der Staub auf die Narbe gelangt, lockt die 
Pflanze durch ihre prächtige Farbe Insekten an. Der Staub setzt sich am Leibe 
der Insekten fest, und beim Umherkriechen streifen sie ihn an der 
Narbe wieder ab. Hier treibt der Staub kleine Schläuche, die in den Frucht¬ 
knoten hinein wachsen und dort die Ausbildung des Samens bewirken. Der Duft 
der Tulpenblüte ist sehr schlvach. Sie hat ihn auch nicht so nötig, da ihre Farben 
weithin leuchten und sie so die Aufmerksamkeit der Insekten leicht ans sich lenkt. 
3. Die Blätter bilden Rinnen. Gieße etwas Wasser in eine solche Rinne! 
Es läuft zur Wurzel ab. Die Blätter dienen nämlich dazu, das Regenwasser zur 
Wurzel abzuleiten. Den Blütenstiel umfassen sie unten nne eine Scheide, um ihn 
vor Kälte zu schützen. Halte ein Tulpenblatt gegen das Licht! Du siehst eine 
Anzahl heller Streifen, die Blattadern. Sie sind ziemlich gleichlaufend. Anders 
z. B. beim Apfelbaume. Hier bilden sie eine Mittelrippe mit Seitenzweigen. 
Die Adern sind röhrenförmige Gebilde, die auch den Namen „Gefäßbündel" 
führen. Solche Gefäßbündel durchziehen die ganze Pflanze von der Wurzel bis 
zur Spitze. Ihr Inhalt ist meistens nährstoffhaltiger Saft. Sie leiten den von 
den Wurzeln aufgesogenen rohen Nährstoff in die Blätter, damit er hier zu nahr¬ 
hafter Kost verarbeitet werde. Bon dort leiten sie ihn dann wieder zu den Ver¬ 
brauchsstellen, Z. B. zu den Knospen. Sie sind also den Adern der Tiere ver¬ 
gleichbar. 
4. Zur Geschichte der Tulpe. Die Tulpe stammt aus Persien. Vor etwa 
400 Jahren kam sie nach Europa, wo sie später mit Vorliebe in Holland gezogen 
wurde. Bald fing man hier einen großartigen Handel mit Tulpenzwiebeln an. 
Es wurden besondere Markttage festgesetzt, uitb Grafen und Handwerker, Kauf¬ 
leute und Tagelöhner kauften und verkauften dann die Zwiebeln. Die Preise der 
besseren Sorten waren unglaublich hoch; eine einzige Zwiebel wurde zuweilen mit 
IO bis 2OOOO Mark bezahlt. Doch nicht lange dauerte dieser „Tulpenschwindel". 
Eben so schnell, wie die Tulpe gestiegen war, sank sie auch wieder im Preise. 
Die Stadt Haarlem aber hat die Tulpenzncht beibehalten lind bringt noch heute 
viele Zwiebeln, jedoch zu sehr mäßigen Preisen, in den Handel. 
4. Die Sumpfdotterblume. 
1. Standort. Name. Blütezeit. Die Sumpf¬ 
dotterblume wächst ans sumpfigen Wiesen und an Gräben. 
Sie liebt also viel Wasser. Daraus weist auch ihr 
Name hin. („Sumpf".) Dotterblume heißt sie von 
ihrer Blüte, die durch ihre Farbe und Gestalt an das 
Eidotter erinnert. Ihr frühes Erwachen verdankt sie 
dem überlvinternden Wurzelstocke. 
2. Stengel und Blätter. Drücke den Stengel! 
Er ist sehr saftreich. Die Blätter sind dick und eben¬ 
falls sehr saftreich, nainentlich wenn die Pflanze dicht 
am Wasser wächst. Auch sind sie sehr groß. Die 
Dotterblume hat nämlich viel Wasser nötig. Mit dem Blüte der Dotterblume. 
Wasser nimmt sie zugleich die darin enthaltenen Nähr- In der Mitte die Stempel, um 
stoffe ans. Damit sie nun fortwährend frisches Wasser *”efe b,e rfSeSStter““66" b'e 
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