Full text: Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen

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Dritter Kursus. 
Gwalior (ghuahliorr), 80,000 E., Residenzstadt. — 4. Das König¬ 
reich I nd o re, auf dem Malwa-Plateau zwischen 21 und 24" u. Br. 
mit der Residenz Jndore. — 5. Das Königreich Baroda reicht 
durch Kattiwar, Guzerat und Kutsch, und ist eingeschlossen durch Scindias 
und britische Ländereien. Darin: Baroda, 100,000 E., Haupt- und 
Handelsstadt. — 6. Das Radschathum Berar, im nordöstlichen 
Theile der Hochebene von Dekan. Mit Nag pur. — 7. Das Gebiet 
des Saabhadar oder des Nizam (b. h. des Kaisers) von Dekan. 
Darin: Heiderabad, 200,000 (5., großer Diamantenmarkt. Die Festung 
Golkouda. — 8. Das Radschathum Mysore (meißur) auf dem 
Plateau von Dekan, zwischen 11^2° und 15° n. Br., mit Serin ga- 
patam, 150,000 E., Hauptstadt Mysore, 10,000(5., Fest. — 9. Das 
Königreich Cotschin, an der Küste von Malabar, zwischen 91/2° und 
lOV n. Br., mit der Hauptst. Cotschi n, 30,000 E. — 10. Das 
Königreich Trav ancore auf der Küste von Malabar, zwischen 8° und 
9V20 n. B. Darin: Trivanderam. 
d. Das Besitzthum der britisch en Kr 0 n e besteht aus der Insel 
Ceylon, die 1162 m>M. groß ist und 2,O5O,OOO E. hat, die hauptsäch¬ 
lich Hindu's sind. Die wichtigsten Produkte sind Perlen und Zimmet. 
Hauptstadt Colombo, 40.000 E. Auch die Lakkediven und Male¬ 
diven, zwei unfruchtbare Inselgruppen, gehören hierzu. 
6. Das Königreich Mals umfaßt die Malediven (b. h. unzählige 
Inseln) mit 2OO,OOO E., die sich zum Islam bekennen. Es werden vor¬ 
züglich gebaut die Kokospalme, Reis und tropische Knollengewächse. 
VII. Hinterindicn. 
1. Hinterindien (30—40,000 □Dfi.) ist von Gebirgsketten 
erfüllt, die eine Fortsetzung des Hochlandes von Ost-Asien sind. 
Zwischen denselben ziehen sich große Längsthüler hin, die von 
bedeutenden Flüssen bewässert und, wie auch das Tiefland am 
Meerbusen von Tonkin, regelmäßig überschwemmt und dadurch 
außerordentlich fruchtbar gemacht werden. Die bedeutendsten 
Flüsse sind der Jrawaddy, Salüen, Menam, Mai- 
Khan ng und Songka. 
2. Das Klima ist im Ganzen wie in Vorderindien, in 
den niedrigen, den Ueberschwemmungen ausgesetzten Gegenden 
und in den dichten Wäldern jedoch ungesund. 
3. Der Pflanzen wuchs ist meistens dicht und üppig. 
Die Tekwälder sind wahrhaft prachtvoll. Unter den Bäumen 
haben mehrere die Neigung, sich um andere herumzuwinden, 
wodurch sie fast ganz undurchdringliche Waldungen bilden. Man 
baut viel Reis, Mais, Kokos- und Areka-Palmen, Zuckerrohr 
und Thee. Die Viehzucht ist sehr vernachlässigt; der Ele¬ 
phant dient nur zum Luxus. An der Meeresküste findet man 
eßbare Schwalbennester. Die Seidenraupe kommt wild vor. 
In den Gebirgen finden sich farbige Edelsteine, viel Gold, Silber, 
Platina, Zinn und Eisen.
	        
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