Full text: Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen

Vorrede zur vierten Auslage. 
Dieser Leitfaden ist zunächst zum Gebrauch für Schüler be¬ 
stimmt. Er soll ihnen, im Verein mit einem guten Atlas 
(wozu sich der Sydow'sche ganz besonders empfiehlt), die 
Wiederholung und selbständige Durcharbeitung des Gelernten 
erleichtern. Für den letztem Zweck sind vorzüglich die Auf¬ 
gaben und Fragen berechnet, die leicht noch durch den Lehrer 
vermehrt werden können. Der Stoff ist mit Rücksicht auf die 
allmähliche Entwickelung des kindlichen Geistes angeordnet und 
bearbeitet. Der erste Kursus hat die Heimathskunde zum Ge¬ 
genstände, also das, was sich dem Kinde unmittelbar zur 
Anschauung darbietet und womit der Unterricht überall beginnen 
sollte. Er enthält die Resultate einer Betrachtung der Erd¬ 
oberfläche und ihrer Produkte, wie sie fast überall in Deutsch¬ 
land möglich ist. *) Im zweiten Kursus wird der Unterricht 
hauptsächlich an den Globus und gute Karten geknüpft. Der 
Schüler lernt hier die Erde als ein Ganzes kennen und wird 
bekannt gemacht mit denk Augenfälligsten derselben. Der dritte 
Kursus führt specieller aus, was die beiden ersten begründet 
haben. Den hier in größerer Anzahl vorkommenden Städten 
ist die Einwohnerzahl nicht in der Absicht hinzugefügt worden, 
um sie dem Gedächtniß genau einzuprägen, sondern um dadurch 
den Kindern eine Vorstellung von der ungefähren Größe der¬ 
selben zu verschaffen. 
Wo die Zeit es gestattet, kann der erste Abschnitt des 
Zweiten Kursus, die mathematische Geographie, zum Schluß 
*) Die Behandlung der Heimathskunde ist wohl nirgends gründlicher 
gezeigt worden, als in der Schrift von Dr. Finger, „Anweisung zum 
Unterricht in der Heimathskunde, gegeben an dem Beispiele der Gegend 
von Weinheim an der Bergstraße." Zweite Anflage. Berlin, 1866. 
Kein Lehrer der Geographie sollte dieses Buch ungelesen lassen.
	        
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