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um ihre Waaren zum Markte zu schaffen. Andere haben Hunde vor
einen kleinen Wagen gespannt. Weiber tragen Körbe auf ihren Köpfen,
in welchen sie Butter, Eier, Kirschen und andere Sachen zur Stadt
bringen; Viehhändler treiben Kühe, Schweine u. s. w. langsam weiter.
Es ist sehr gut, daß man auf guten Wegen von einem Orte zum
andern kommen kann. Denn in der einen Gemeinde gewinnen die
Bewohner durch Acker- oder Bergbau oft nur Naturprodukte, wäh¬
rend in andern Gemeinden meistens nur Kunstprodukte aller Art ver¬
fertigt werden. Nun können die Bewohner der verschiedenen Gemeinden
ihre überflüssigen Produkte jeder Art leicht nach denjenigen Orten
hinschaffen, wo die Bewohner diese Produkte sich nicht selbst ziehen oder
verfertigen können. Hier werden sie verkauft, und so wird mit den
Natur- und Kunstprodukten Handel getrieben. Für Geld können die
Menschen sich nun alle Lebensbedürfnisse: ihre Speisen und Ge¬
tränke, die Stoffe zu ihrer Kleidung und die Materialien zum Bau
ihrer Häuser, ihre Brenn-Materialien u. s. w. auch aus weiter
Ferne verschaffen. Diejenigen Arbeiten, wodurch die Menschen sich das
nöthige Geld erwerben, um sich dafür ihre Bedürfnisse zu kaufen, nennt
man die Erwerbsquellen der Menschen.
Nennt einen Ort, der von unserm Wohnorte nach Süden liegt. — Wer
kann einen Ort nennen, der von nns westlich liegt? — Nördlich! — Öst¬
lich! — U. s. w. — An welche Gemeinde grenzt unsere Gemeinde in Osten?
—- In Süden? — In Westen? — In Norden? — U. s. w. — Nach welcher
Himmelsrichtung gehe ich von unserm Wohnorte nach N.? — Nach N.? —
U. s. w. — Welche Produkte werden in unserer Gemeinde so reichlich gewon¬
nen, dass sie nach andern Orten hin verkauft werden? — Welche von diesen
Produkten sind Naturprodukte? — Welche Kunstprodukte? — Wie heissen
die Arbeiten, wodurch diese Produkte gewonnen werden? — Wie heissen als»
die vorzüglichsten Erwerbsquellen unserer Gemeinde?
Zeichnet jetzt unsern Wohnort und die Nachbar orte desselben mit
Punkten und die dahin führenden Wege und Landstrassen mit Linien
auf die Schiefertafeln! — Wir wollen aber unsere Zeichnung so einrichten,
dass Orte, nach welchen hin wir eine Stunde gehen ynüssen, immer nur so weit
von einander gezeichnet werden, wie die Länge des ersten Gliedes an eurem
Zeigefinger beträgt (2 Centimeter). Diese Länge soll aber immer eine Stunde
Weges bedeuten („verjüngter Maassstab“). —
Schreibet auf\ wie die Nachbarorte von unserm Wohnorte liegen, und nach
welcher Himmelsgegend die Wege dahin führen! —
3 Die Kreise
Wenn wir auf der Landstraße immer weiter gehen, so kommen wir
durch viele Dörfer und Städte; denn hinter unseren Nachbargemeinden
fangen wieder andere Gemeinden an, und wo diese aufhören, wieder
andere und so weiter fort. Von jedem Dorfe und von jeder Stadt
gehen wieder Wege oder Landstraßen nach anderen Orten, und da ist
immer noch kein Ende. Außer unserer Gemeinde und außer unseren
Nachbargemeinden giebt es also noch sehr viele andere Gemeinden. Meh¬
rere Gemeinden aber bilden zusammen wieder einen größern Verein,