Abstammung. 
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Die germanische Bevölkerung hat Schlesien zur Zeit der Völkerwanderung 
verlassen; wahrscheinlich ist nur ein Rest der Silinger um den Zvbten her 
zurückgeblieben. In die verlassenen Wohnsitze fluteten von Osten her die 
Slawen. 
Bis zum Jahre 1000 war Schlesien 
dann ein ganz slawisches Land und ge¬ 
hörte zu Polen. 
Damals waren nicht nur die 
Höhen des Riesengebirges, sondern auch 
das Flachland der Oder mit dichtem 
Walde bedeckt. Von einem Greuzwald 
im Osten und Stiden aus dehnten sich 
meilenweit wüste Heiden; in den Wald¬ 
sümpfen hatten zahlreiche Herden von 
Wildschweinen ihr Lager; am Rande 
der Heide suchte der braune Bär den 
wilden Honig, und die Kiefernäste aus 
der Heide zerriß das Elen mit seinem 
unförmlichen Geweih. Au den Flüssen 
aber baute zahlreich der Biber, und um die Teiche schwebte der Fischadler und 
über ihm der edle Jagdfalke. Die größten Ortschaften waren gewöhnlich einer 
Burg nngebcmt, mit einem Graben und Palisadenzaun („Doppelriugwakl") 
umgeben. Die Mehrzahl der Ansiedlungen aber waren Einzelhöfe. 
Abb. 58. 
Vase mit Darstellung einer Hirschiagd. 
Lahse, Kreis Wohlan, stg uat. Gr. 
Abb. 59. Slawischer Doppelringwall. 
Im frühen Mittelalter begann die allmähliche Zurückeroberung Schlesiens 
für das Deutschtum. Sie ist eine der größten Kulturtaten, die die deutsche 
Geschichte kennt. 
Das Vordringen des Deutschtums in Schlesien hängt mit dem llber- 
tritte Polens zur christlichen Kirche im 10. Jahrhundert und mit den 
0 Von hier ab ist dieser Abschnitt Freptags „Bildern aus der deutschen Ver¬ 
gangenheit" entnommen.
	        
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