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Sächsische Tieflandsbucht. — Die Sudeten: I. Geländebild.
III. preussisches Gebiet zwischen Sachsen und Knhalt. Vas Königreich Sachsen reicht
mit einem bedeutenden Stück in die Bucht hinein, grenzt aber nirgends an das Saale-
ufer. ähnlich wie sich zerstückelte Teile Braunschweigs von der Weser in den harz er¬
strecken, so die Teile Knhalts vom harz bis zum Fläming.
Ziedelungen. Kn der Saale: Südl. der Tlstermündung Merseburg, Kegierungs-
fyauptftabt; nördl. halle (180 000), Universität; die Salinen werden seit uralter Zeit
ausgenutzt, die Braunkohlenlager und die günstige Verkehrslage (Saaletal, Thüringen)
haben den Kufschwung in neuerer Zeit herbeigeführt. Kn der Mündung der Pleiße in
die Elster Leipzig (570000), Universität, nächst Berlin die wichtigste Handelsstadt des
Binnenlandes, in günstigster Verkehrslage, aber ohne Flußschiffahrt; die noch heute hoch¬
bedeutsame Leipziger Messe und zahlreiche Schlachtfelder um die Stadt weisen auf die
Bedeutung des Ortes seit alter Zeit hin; wichtige Eisen- und Webeindustrie, Mittelpunkt
des deutschen Buchhandels. Kn der Mulde nahe der Elbmündung: Dessau, Hauptstadt
von Knhalt. Kn der Elbe: Torgau, eine Festung; Wittenberg, die Lutherstadt.
Die Suäeten.
I. Dar längste und höchste Mittelgebirge Deutschlands, mit mehreren Durch-
gangrpforten. Die Sudeten, welche teils zu Deutschland, teils zu Österreich gehören,
übertreffen mit ihrer südöstl. Kusdehnung von über 300 km alle anderen deutschen
Mittelgebirge. Da sie aber mehrfach von Senkungen durchbrochen sind, stellen sie sich
dem hessischen und Weser-Bergland an Wegsamkeit zur Seite. Das Vorhandensein zahl¬
reicher Durchgangspforten ist eine um so größere Gunst, als die Sudeten alle anderen
deutschen Mittelgebirge überragen (bis 1600 m). Kur in dem südl. Teil des Schwarz¬
waldes und des Wasgaus finden sich annähernde Gipfelhöhen (bis 1500 m). Im ganzen
herrscht der Eharakter des Kammgebirges gegenüber dem der Hochfläche vor. Besonders
steil erheben sich die Sudeten aus dem Vorgelände des NO. Dieses, ein Berg- und
Hügelland, bildet die Vorstufen der Sudeten und erreicht in einzelnen vulkankegeln noch
eine beträchtliche höhe. Die Hauptgesteinsmassen sind Gneis, Granit und Glimmer¬
schiefer.
Dar Lausitzer Gebirge ist ein stark zerstückeltes und unregelmäßiges Berg- und
Hügelland von mäßiger höhe. Im nördl. Vorland entspringt die Spree.
Dar Iser- und Riesengebirge. Das Tal der Lausitzer (Görlitzer) Neiße, vom Iser-
gebirge, begleitet zum großen Teil das Lausitzer Gebirge; es ist das erste der sogenann¬
ten Sudetentore. Iser- und Niesengebirge werden nur durch einen hohen Sattel vonein¬
ander getrennt. Beide tragen einen Parallelkamm, hohe Gipfel und tiefe Gründe, weite
Flächen, enge Felsentäler mit brausenden Wasserfällen und stille Bergseen bieten hier
zahlreiche landschaftliche Schönheiten auf kleinem Kaum. (vgl. Schlußtafel im Bilder¬
anhang.) von der Elbwiese entspringt die Elbe, den Elbfall bildend, und bricht nach 8
durch. Die Schneekoppe (1600 m) ist der höchste reichsdeutsche Berg außerhalb der
Klpen. Km Südostabhang entsteht der Bober, ein linker Nebenfluß der Oder. Er durch¬
fließt einen Talkessel am nördl. Bande des Kiefengebirges, jenseits dessen sich das Bober-
Katzbachgebirge erhebt, hier entspringt die Katzbach.
Dar waldenburger Berglaud und der Glatzer Gebirgskessel. Ein zweites Sude¬
tentor scheidet das Kiesengebirge und waldenburger Bergland. Dieses ist ein niedriges
Bergland, dessen höhen ohne Zusammenhang sind und weite Täler offen lassen. Es