Full text: Lehrstoff der unteren Klassen (Teil 1)

4 
Erster Kursus. 
daher von allen Sternen der einzige, welcher stets an derselben Stelle 
des Himmels steht. 
Auch die Sonne nimmt an der Bewegung der Gestirne teil; sie 
beschreibt aber nicht, wie diese, stets die gleiche Bahn am Himmel, 
sondern ändert dieselbe beständig. An zwei Tagen des Jahres, am 
21. März und 23. September, geht sie genau im Ostpunkt des 
Horizonts auf und im Westpunkt unter. An diesen beiden Tagen, 
den Tag- und Nachtgleichen, ist sie 12 Stunden über dem 
Horizont sichtbar und beschreibt während derselben einen Halbkreis am 
Himmel. In der Zeit vom 21. März bis 23. September geht die 
Sonne etwas nördlich vom Ostpnnkt auf und ebenso etwas nördlich 
vom Westpunkt unter, bleibt länger als 12 Stunden über dem Horizont 
sichtbar und beschreibt in dieser Zeit Bahnen, welche größer sind als 
ein Halbkreis. In der Zeit vom 23. September bis zum 21. März 
dagegen geht sie etwas südlich vom Ostpunkt auf und vom Westpunkt 
unter, bleibt weniger als 12 Stunden über dem Horizont sichtbar und 
beschreibt in dieser Zeit Bahnen, welche kleiner sind, als ein Halbkreis. 
Da nun die Bahr: der Sonne stets die gleiche Neigung gegen die 
Erde hat, so sind die längeren Bogen zugleich die höheren. Den 
höchsten Stand am Himmel erreicht die Sonne am längsten Tage, 
dem 21. Juni, am wenigsten hoch steigt sie am kürzesten Tage, 
dem 21. Dezember, am Himmel empor. 
Die Erde erhält ihre Wärme von der Sonne. Ein 
Ort an der Erdoberfläche wird von der Sonne um so mehr erwärmt, 
je höher dieselbe über ihm am Himmel steht, und zwar aus einem 
doppelten Grunde. Je tiefer die Sonne am Himmel steht, um so 
schräger fallen ihre Strahlen auf die Erde. Bei hohem Sonnenstände 
wird daher das gleiche Strahlenbündel einen kleinerer: Teil der Erd¬ 
oberfläche treffen, als bei tiefem, und diesen daher um so stärker er¬ 
wärmen können. Ferner aber müssen die Soirnenstrahlen, ehe sie zur 
Erde gelangen, durch die sie umgebende Luftschicht hindurchdringen und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.