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§46. Die Apenninen - Halbinsel oder Italien. 
gewährt. Das herrliche Klima und die von der Natur freiwillig ge¬ 
botenen Fruchte haben dazu bewirkt, daß Italien für viele Völker be¬ 
gehrenswert und darum viel umstritten gewesen ist. Die seit den alten 
Zeiten dort angesammelten Kunstschätze machen das Land zum Reiseziel 
von aller Welt. 
2. B o d e n g e st a l t u n g. Es ergeben sich drei natürliche Gebiete. 
A. Die Lombardische oder Potiesebene, eines der 
fruchtbarsten Länder der Erde, ist größtenteils das Gebiet des Po, der 
als tiefstes Rinnsal in dieser von dem Schwemmland der Alpenflüsse und 
Gletscher allmählich ausgefüllten Ebene der Rest des ehemaligen Meeres¬ 
bodens ist. Noch jetzt baut sich die Küste am Adriatischen Meere immer 
weiter hinaus, die von den Flüssen mitgeführten Schuttmassen bilden im 
Wasser lange Landstreifen (ähnlich den Nehrungen), hinter diesen entstehen 
Lagunen, das sind flache, nach und nach versandende Strandseen. Der 
Po entspringt aus den Westalpen am Monte V i s o, durchfließt in 
ö. Richtung die Ebene und mündet in einem Delta in das Adriatische Meer. 
Seine bedeutendsten, sehr wasserreichen Nebenflüsse empfängt er von den 
Alpen, während diejenigen von den Apenninen wegen der Kalknatur dieses 
Gebirges klein und wasserarm sind. Die linken Nebenflüsse sind der 
Tessin (italien. Ticino) vom St. Gotthard, die A d d a und der 
M i n c i o, welche in herrlich zwischen hohen Bergen gelegenen Seen, 
nämlich dem Langen see (italien. Lago maggiore), C o m e r - und 
Gardasee, ihre wilden Gewässer beruhigen. Trotzdem sind diese 
Flüsse für die Ebene besonders im Frühjahr sehr gefährlich, so daß die 
User des Po durch Dämme geschützt werden müssen. Den Unterlauf des 
Po begleitet die Etsch, in deren Tal seit alten Zeiten eine wichtige 
Straße, jetzt Eisenbahn, entlangführt. Infolge der guten Bewässerung 
und der warmen Sommer ist die Ebene reich angebaut. Der Ackerbau 
liefert Weizen, Mais und im Po-Delta Reis; der Maulbeerbaum wird 
für die Seidenraupe angepflanzt, daneben die Edelkastanie und der Olbaum; 
zwischen den Bäumen rankt sich die Weinrebe, so daß das Land stark 
bevölkert ist und eine bedeutende Anzahl größerer Städte aufweist. Nach 
Frankreich vermittelt den Verkehr Turin (auf welcher Eisenbahn?), 
nach der Schweiz und Deutschland Mailand auf der berühmten St. 
Gotthard-Bahn. Mantua deckt als starke Festung den Zugang im 
Mincio-Tal, sowie Verona den der Etsch. Bei Piacenza geht 
die wichtige alte Römerstraße, die via ^onillla, jetzt Eisenbahn, über 
den Po als an der letzten Stelle, ehe seine sumpfigen Ufer beginnen. Am 
Adriatischen Meer liegt auf unzähligen kleinen Inseln die alte Handels¬ 
stadt Venedig.
	        
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