282
Stück Kattun, wozu ein Weber mit der Hand mehrere Wochen gebrauchen würde.
Nach der Art des Gewebes unterscheidet man Kattun, Nanking, Musselin, Jaconet,
Gingan, Tüll, Barchent, Piquö u. s. w.
149. 8er Uns.
1. Heimat und Aussehen. Die ursprüngliche Heimat des Reises ist Indien;
doch wird er jetzt fast in ganz Asien angebaut, ebenso in Afrika, den Würmern
Teilen oon Amerika, in Oberitalien, Südspanien, Südfrankreich, auf der Balkan¬
halbinsel u. s. w. Der Reis gehört zu den Gräsern. Er erinnert mit seinen
federspuldicken Halmen, seinen linealförmigen Blättern und den Rispen an unsre
Getreidearten und wird etwa so hoch wie der Weizen.
2. Anbau. Es giebt zweierlei Reisarten: den Sumpfreis und den Verg¬
reis. Der Sumpfreis wird in nassen Niederungen gewonnen, die alljährlich mehr¬
mals künstlich (durch Schöpfräder) überschwemmt werden. Beim Säen muß der
Landmann häufig bis an die Knie im Sumpfe waten. Diese Feuchtigkeit erzeugt
oft todbringende Fieberluft, weshalb in Italien und Spanien der Anbau des
Reises in der Nähe von Ortschaften verboten ist. Zur Erntezeit schneidet man
die Halme mit der Sichel und bindet sie in Garben. Alsdann werden die Rispen
gedroschen und die Körner aus Mühlen enthülst. — Der Vergreis wächst ans
trocknen, höher gelegenen Feldern, ist aber nicht so ergiebig als der Suinpfreis.
3. Wichtigkeit. Arrak. Der Reis gehört zu den wichtigsten Getreidearten.
Er bildet die Hauptnahrung der Bewohner der Reisländer. — Durch Gärung
wird aus den Reiskörnern der Arrak gewonnen.
150. Der Kaffee.
1. Anbau. Der Kaffeebanm wird nur in den Ländern zwischen den Wende¬
kreisen angebaut, ganz besonders aus Java, in Westindien und Brasilien. Er
erreicht eine Höhe bis zu 8 m, doch
wird er gewöhnlich beschnitten und als
Strauch nur etwa 1V2—2 m hoch ge¬
zogen. Am besten gedeiht der Kaffee
an solchen Stellen, wo ihm reichlich
Wasser zugeführt werden kann. Die
Sträuche stehen gewöhnlich in Reihen
bei einander, in heißen Ländern über¬
schattet von hohen Bäumen aller Art.
Im dritten Jahre beginnt der Strauch
zu blühen und Früchte zu tragen.
Die Blüten sind schneeweiß. Die Früchte
sehen wie Kirschen aus. Sie bestehen
aus Beeren, die sich nacheinander grün,
gelb, rot und violett färben. Im
Innern enthalten sie 2 Kaffeebohnen,
die mit der flachen Seite gegenein¬
ander liegen. Die Haupternte ist im
Mai. Die reifen Beeren werden ge¬
sammelt und auf eine Mühle gebracht,
wo sie von der Fleischhülle befreit werden.
Kaffeepflanze. Sodann trocknet man sie und bringt sie
in eine Walzenmühle, um sie von einem Häutchen zu befreien, das sie bis dahin
noch nmgiebt.