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Mittel gegen den Schnupfen sind: Schutz vor Kälte und Einatmen reiner Lust. Bei
heftigem Schnupfen („Stockschnupfen") ziehe man Wasserdämpfe in die Nase ein.
17. Der Geschmack. Das Werkzeug des Geschmacks ist die Zunge. Sie
ist an der Oberseite mit einer dicken Schleimhaut überzogen, die mit vielen kleinen
Warzen besetzt ist. Diese stehen mit den Gescbmacksnerven, die sich in der Zunge
verzweigen, in Verbindung. Nur flüssige Stoffe oder im Speichel aufgelöste feste
Stoffe vermag die Zunge zu schmecken.
18. Pfiege des Geschmackssinnes. Abgestumpft wird die Feinheit des Ge¬
schmackssinnes durch den häufigen Genuß zu scharf gewürzter Speisen, besonders
aber durch zu vieles Tabakranchen und durch Tabakkauen.
19. Das Gefühl. Der Gefühlssinn hat seinen Sitz in der Haut. Diese besteht
aus 3 Schichten, der Oberhaut, der Lederhaut und der Fetthaut. Die Oberhaut
ist ohne Gefühl und läßt sich ohne Schmerzen in kleinen Schuppen von der Leder¬
haut ablösen. Sie besteht wiederum aus 2 Schichten, der obern Hornhaut (1)>
und der darunter liegenden Schleimhaut (2). Diese Schleimhaut ist bei uns
farblos, bei den Negern dagegen schwarz, bei den Indianern braun gefärbt. Die
fleischrote Farbe der kaukasischen Rasse hat ihren Grund in dem Durchschimmern
des Blutes. Die Lederhant ist sehr fest und zähe, von vielen Nerven durchzogen
und daher sehr empfindlich. In ihr liegen die Talgdrüsen (15), die den Talg.
absondern, um die Haut geschmei¬
dig zu erhalten. Verstopfen sich
diese Drüsen, so entstehen soge¬
nannte Mitesser. Auch die Haare
(10—14) sowie die Schwei߬
drüsen (9) haben in dieser Haut
ihre Wurzel. Die Fetthaut (7)
enthält viel Fett und ist besonders
bei wohlbeleibten Personen sehr
stark. — Von dem Gefühlssinn ist
der Tastsinn zu unterscheiden. Er
hat besonders in den Fingerspitzen,
den Lippen und der Zunge seinen
Sitz und dient dazu, die Größe,
Form und Dichtigkeit der Körper
kennen zu lernen.
20. Hautpflege. Durch die
Schweißdrüsen (9) der Haut wer¬
den fortwährend schädliche oder
überflüssige Stoffe des Blutes
ausgestoßen; durch sie erhält
aber auch das Blut eine Zufuhr von Sauerstoff. Für die Gesundheit des Körpers
ist es daher von großer Wichtigkeit, daß diese Kanäle der Haut stets offen ge¬
halten werden, damit sie ihre Thätigkeit fortsetzen können. Dazu ist in erster Reihe
größte Reinlichkeit nötig. Jeden Tag wasche man den Oberkörper mit nicht zu
kaltem Wasser und reinige ihn so von Staub und Schmutz, altem Hauttalge, ein¬
getrocknetem Schweiße und den sich fortwährend bildenden Schüppchen der Oberhaut.
Auch das Baden ist dem Körper sehr zuträglich. Den ätzenden Schweiß der Füße,
der leicht das Wnndwerden derselben (namentlich zwischen den Zehen) verursacht,
suche man durch öfteres Waschen der Füße zu vermindern. Wenn man erhitzt und in
Schweiß geraten ist, vermeide man jede plötzliche Abkühlung, stelle sich weder ans offene
Fenster noch in die Zugluft, da sich die Schweißporen dadurch sehr leicht verstopfen.
Die Haut des Menschen.
I. Hornhaut, 2. Schleimschicht, 3. Farbenschicht in der Schleim-
üaut, 4. Hautwärzchen, 5. Lederhaut, 6. Schweißdrüsen, 7. Fett¬
haut, 8. Schweitzdrüsenkanal, 9. Schweißporen, 10. Haarbalg,
II. Haar, 12. Haarkeiin, 13. Haarzwiebel, 14. Haarwurzel,
15. Talgdrüse.