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Heller Fleck sichtbar. Da, wo dieser Fleck am kleinsten ist, befindet sich ihr Bereinigungs¬
punkt. b. Halte ein Schwefelholz oder ein Stück Zunder in diesen Vereinigungspnnkt!
Sie entzünden sich. In diesem Punkte vereinigen sich nämlich nicht bloß die Licht-, sondern
mit ihnen zugleich auch die Wärmestrahlen der Sonne. Diese erzeugen dadurch eine solche
Hitze, daß sie leicht brennbare Stoffe anzünden. Man nennt deshalb diesen Vereinigungs¬
punkt „Brennpunkt", c. Die Entfernung des Brennpunkts vom Spiegel nennt man Brenn¬
weite, die Entfernung des Krümmungsmittelpunktes vom Spiegel die doppelte Brennweite.
Stellt man eine Lichtflamme genau in den Brennpunkt des Hohlspiegels, so wird die Be¬
leuchtung stärker, als wenn die Lichtflamme außerhalb des Brennpunktes sich befindet.
(Versuche mit einem bedruckten Blatte Papier.) Die Lichtstrahlen, die vom Brenn¬
punkte aus gegen einen Hohlspiegel fallen, werden nämlich alle parallel
mit der Achse zurückgeworfen Sie können daher nicht nach allen Seiten hin aus¬
einander laufen, sondern müssen sich alle nach einer bestimmten Richtung hinwenden, daher
die stärkere Wirkung der Lichtflamme.
76. Die Bilder der Hohlspiegel. Halte eine Kerzenflamme zwischen Brennpunkt und
Hohlspiegel! Das Bild der Flamme erscheint aufrecht hinter dem Hohlspiegel, ganz wie
beim ebenen Spiegel, aber vergrößert. Steht die Kerze weiter vom Spiegel entfernt als
die doppelte Brennweite, so läßt sich auf einem Stück Öl- oder Seidenpapier (auch auf
Rauch oder Nebelwolken) zwischen Brenn- oder Mittelpunkt ein umgekehrtes, verklei¬
nertes Bild der Kerze auffangen. Befindet sich dagegen die Kerze zwischen der einfachen
und doppelten Brennweite, so entsteht jenseits des Krümmungsmittelpunktes ein umge¬
kehrtes, vergrößertes Bild, das sich ebenfalls (an der Wand oder auf einem Papier¬
schirme) auffangen läßt. Diese beiden umgekehrten Bilder unterscheiden sich von dem auf¬
rechten Bilde dadurch, daß sie sich auffangen lassen. Man nennt sie deshalb auch „wirk¬
liche oder Sammelbilder", während das aufrechte Bild (gerade so wie das Bild eines
ebenen Spiegels) nur ein Scheinbild ist. Man kann aber auch die wirklichen Bilder wahr¬
nehmen, ohne sie auf einem Papierstreifen aufzufangen. So sieht man bei einen: Hohl¬
spiegel mit einer Brennweite von 25 cm z. B. das verkehrte Bild seines Kopfes vor dem
Spiegel, wenn man sich in einer Entfernung von 100—120 cm gerade vor den Spiegel
stellt. Bei sehr großen Hohlsviegeln zeigen sich die Bilder vollständig frei in der Luft;
deshalb werden sie auch zu „Geistererscheinungen" benutzt.
77. Erhabene Spiegel. In Gärten bemerken wir häufig blank polierte Zierkugeln.
Sehen wir in diese, so erblicken wir darin unser Bild und zwar aufrecht und verkleinert.
Halten wir unser Gesicht ganz nahe an die Kugel, so erscheint das Bild vollständig ver¬
zerrt. Man nennt jedes Stück einer außen polierten Kugel einen erhabenen Spiegel.
78. Brechung der Lichtstrahlen, a. Halte einen Stab zuerst senkrecht, dann
schräg in ein Glas Wasser! In der schrägen Lage erscheint der Stab an der
Stelle, wo er das Wasser berührt, eingeknickt. Die von dem im Wasser befindlichen
Teile des Stabes ausgehenden Lichtstrahlen haben nämlich da, wo sie schräg aus
dem Wasser in die Luft eintreten, plötzlich ihre Richtung geändert; sie werden
schräger und scheinen daher von höher gelegenen Punkten zu kommen. Deshalb
erscheint der Stab gebrochen. Ganz ähnlich erklären sich auch folgende Versuche:
Wir befestigen ein Geldstück ans dem Boden des Gefäßes mit Wachs und entfernen
uns dann soweit von dem Gefäße, daß wir die Münze, wenn wir über den Rand
schauen, eben nicht mehr sehen können. Sobald nun ein andrer Wasser in das
Gefäß gießt, sehen wir das Geldstück scheinbar allmählich hinter dem Rande hervor¬
kommen und sich heben. Legen nur mehrere Glasplatten übereinander aus eine
wagerechte Kreidelinie an der Wandtafel und sehen dann schräg durch das Glas,
so erscheint der bedeckte Teil der Linie emporgehoben. Aus allen diesen Versuchen
ergiebt sich: Wenn die Lichtstrahlen in schräger Richtung aus dem
Wasser oder dem Glase in die Luft treten, so werden sie von ihrer
ursprünglichen Richtung abgelenkt oder „gebrochen".
b. Auch beiin Übergange der Lichtstrahlen aus einer dünnern Luftschicht in
eine dichtere (oder umgekehrt) findet eine Strahlenbrechung statt. Daher das Zittern
der Luft über erwärmten Dächern und das Flimmern der Fixsterne. An der Küste
Kalabriens erblickt man zuweilen, wenn man den Blick nach Messina wendet, hoch
in der Luft weidende Herden, Schlösser, Haine u. dergl. (Fata Morgana.) Worauf
ist diese Erscheinung zurückzuführen?