Full text: Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

m. Die weftalpen. 
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daher nur kurze Querthäler; die westlichen Flüsse zeichnen sich durch 
außerordentlich gewundenen Lauf aus. 
1. Ligurische Alpen. Der Hauptkamm verlaust von 0. nach W. 
vom Col dei Giovi bis zum Col di Tenda. 
Die Straße über letzteren verbindet Nizza mit Turin. Die südlichen Seiten¬ 
kämme traten hart an die Küste, die wegen ihres milden Klimas von Kranken viel 
besuchte Riviera di Ponente. Nizza (frz.); Monaco (Hptst. eines kleinen 
selbständigen Fürstentums); San Remo (ital.). 
2. Meeralpen. Der geschlossene krystallinische Hauptkamm streicht 
80. — NW.; zahlreiche, aus Kalk aufgebaute Neben- und Querkämme 
erfüllen das südwestliche Vorland. 
Weiter nördlich sind die drei Parallelzonen deutlich ausgeprägt. 
a. Zone des Monte Rosa. 
3. Cottische Alpen (genannt nach dem Könige Cottius zur Zeit 
des Augustus) bis zum Thal der Dora Riparia im N. Vom 
wasserscheidenden Hauptkamm ziehen mit großer Regelmäßigkeit Quer¬ 
rippen nach 0., zwischen denen die Quellflüsse des Po entspringen, 
der Hauptfluß selbst am höchsten Gipfel der Gruppe, dem Monte 
Viso. Vom Thal der Dora Riparia führen zwei wichtige Pässe nach 
Frankreich herüber, der Mont Genevre zum Thal der Durance, 
der Mont Cenis, 2100 m, zu dem des Are. 
Die sogenannte Mont Cenis-Bahn, der wichtigste Verkehrsweg zwischen 
Frankreich und Italien, beginnt bei Lyon, geht zur Festung Grenoble und folgt 
von hier den Windungen der Jstre und des Are. Das Gebirge überschreitet sie 
nicht im Mont Cenis selbst, sondern durchbricht es in einem langen Tunnel durch 
den etwas südlicheren Col deFrejus. Von hier führt sie über Susa nach Turin. 
4. Grafische Alpen, gipfeln im NW. im Gran Paradis, 
4050 in. Im Zentrum der Gruppe entspringt die Jsere, welche mit 
fünf scharfen Biegungen sich durch die westlichen Ketten hindurchwindet; 
linke Nebenflüsse Are und Drac. 
b. Zone des Montblanc. 
5. Gruppe des Mont Pelvour, von Arc, Jfere, Drac und Du¬ 
rance umflossen, einer der wildesten, zerrissensten und unzugänglichsten 
Teile der Alpen; Mont Pelvoux, 4100 m. 
6. Gruppe des Montblanc, die durch mächtige Schneebedeckung 
und Gletscherentwickelung (Mer de Glace) ausgezeichnete höchste Gruppe 
der Alpen. Der scharfe Hauptgrat streicht bereits SW.—NO. Der 
Montblanc, 4810 m, der höchste Berg Europas, mit stumpfem 
Gipfel. Im W. das malerisch gelegene Thal von Chamonix (obere 
Arve). Im O. entspringt die Dora Baltea, der am tiefsten in 
das Gebirge eindringeilde Nebenfluß des Po. Aus dem Thal desselben 
führt der Große St. Bernhard, 2450 m, zur Rhone, der Kleine 
St. Bernhard, 22OO m, zur Jfere. 
Ersteren überschritt Napoleon I. 1800 vor der Schlacht von Marengo, letzteren 
benutzte wahrscheinlich 218 v. Chr. Hannibal bei seinem berühmten Alpenübergang. 
Beide Paßwege vereinigen sich bei Aosta. 
6. Zone der Voralpen. 
7. Kalkalpen der Äauptnnee, westlich vom Drac und der mitt¬ 
leren Durance.
	        
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