Full text: Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

§ U2. Die ©stolpert. 
127 
reichischen Boden, beschreibt bei Land eck einen großen Bogen und 
bildet von hier an, in seine nordöstliche Richtung zurückkehrend, bis 
zur Mündung der Ziller die Grenze zwischen der krystallinischen und 
nördlichen Kalkzone. 
3. Otzthaler 3Uj>en, von Etsch und Inn umflossen und im 0. 
durch die Brennerlinie begrenzt, die größte Massenerhebung der gesamten 
Alpen, wenn auch au Gipfelhöhe von vielen anderen übertroffen. Gro߬ 
artigste Gletscherentwickelung in den Ostalpen. Wild spitze, 3770 iu. 
Die Etsch entspringt aus mehreren kleinen Seeen unterhalb des 
wichtigen Paßübergangs der Reschen-Scheideck, welche von hier 
nach Finstermünz führt und so Etsch- und Innthal in unmittelbare 
Verbindung setzt. Rach kurzem, südlich gerichteten Lauf wendet die 
Etsch nach 0. um und durchfließt das Vintschgau, das Ötzthaler 
und Ortler Alpen trennt. Bei Meran biegt sie wieder nach 8. um 
und behält diese Richtung bis zum Austritt aus dem Gebirge bei; 
Nebenflüsse von links: Passeier, Eisack mit Rienz. 
Das Vi ntschg au infolge der Entwaldung der benachbarten Hänge häufigen 
Überschwemmungen ausgesetzt. Meran wegen seines milden Klimas viel von 
Kranken aufgesucht; in der Nähe Schloß Tirol. Das breite Querthal der Etsch 
zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit und südliche Vegetation aus. Trient, 
Hauptort des italienisch sprechenden Teils von Tirol. Kurz vor dem Austritt der 
Etsch aus dem Gebirge verengt sich das Thal in dem schmalen Engpaß der viel¬ 
umkämpften Veroneser Klause (Friedrich I. 1155; Schlacht bei Rivoli 1797). 
Der Breun er, 1350 m, welcher die beiden Hauptabschnitte der 
Zentralalpen trennt, ist nicht nur einer der niedrigsten Alpenpässe, 
sondern es ist die Brennerstraße auch nach 0. zu die letzte, auf welcher 
mau mit nur einmaliger Überschreitung eines Kammes von einer Seite 
des Gebirges zur anderen gelangen kann. Darin liegt zum Teil seine 
große Bedeutung für den Verkehr. 
Auf dieser Straße überschritt schon Augustus die Alpen; im Mittelalter war 
sie eine der wichtigsten Kaiserstraßen nach Italien und die Handelsstraße, welche 
Augsburg mit den Handelsstädten Nord-Italiens verband. Die Brennerbahn ver¬ 
läßt bei Bozen das Etschthal, führt das Eisack-Thal auswärts an Brixen (Fürst¬ 
bischofssitz) und der Franzens feste vorbei und nach Überschreitung der Paßhöhe 
abwärts nach Innsbruck; von hier folgt sie dem Thal des Inn abwärts. Bei 
Innsbruck (Hptst. Tirols, Universität) vereinigen sich mit ihr die Straßen über den 
Arlberg und die Reschen-Scheideck. 
d. Östliche Hälfte. 
4. Die Hohen Tauern, eiue im wesentlichen von W. nach O. 
streichende Gebirgskette mit zahlreichen Querrippen nach N. und 8. 
Den westlichsten Teil bis zum Quellgebiet der Salzach bezeichnet man 
als Zillerthaler Alpen. Weiter östlich Groß-Venediger und 
Groß-Glockner, 3800 m, mit dem Pasterzengletscher, dem 
längsten der Ostalpen. Das Längsthal der Salzach (Pinzgau) 
bildet im N. eine scharfe Grenze gegen die Kalkalpen, im 8. ebenso 
das Pusterthal (Rienz, Drau). 
Die Bewohner des Zillerthales berühmt durch ihre Schönheit und ihren Ge¬ 
sang. Im östlichen Teil der hohen Tauern Bergbau auf Gold. Wildbad Gastein 
(zu Salzburg gehörig).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.