§ 65. Das Meer.
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mittleren Höhe der Kontinente. Erstere hat man zu 3500 in, letztere
zu 740 in berechnet.
Auch die größten Höhen und Tiefen erscheinen geringfügig im Vergleich
zu der Größe der gesamten Erde; sie sind nur geringe Runzelungen der Ober¬
fläche. Würde man auf einem Globus von 1 rn Durchmesser die Höhen in rich¬
tigem Verhältnis darstellen, so würde die Höhe des Gaurisankar auf demselben
nur etwa £ mm betragen.
Man teilt die gesamte Landmasse der Erde gewöhnlich in fünf,
oder, wenn man Nord- und Süd-Amerika trennt, in sechs Kon¬
tinente oder Erdteile ein. Dazu kommen dann noch die Polar¬
gebiete und die zahllose Schar der Inseln. Die letzteren zerfallen in
zwei Gruppen, kontinentale und ozeanische Inseln. Die
ersteren waren früher Bestandteile eines Kontinents unb sind durch
Senkung des Landes oder durch zerstörende Wirkungen der Meeres¬
wogen von ihm getrennt. Sie liegen daher dem betreffenden Kon¬
tinent nahe und sind meist nur durch flache Meeresstraßen von ihm
getrennt. Die ozeanischen Inseln dagegen sind weit über die Meere
zerstreut und waren niemals Bestandteile eines Kontinents, sondern
stets selbständig. Ihre Zurechnung zu bestimmten Kontinenten ist
daher ganz willkürlich.
Die Meere teilt man ein in Ozeane, Mittelmeere und R a n d -
meere. Ozeane heißen die großen offenen Meere. Man
unterscheidet deren gewöhnlich fünf: Atlantischer, Indischer,
Stiller oder Pacifischer Ozean, Nord - und Süd-Po lär¬
me er. Die beiden letzteren begrenzt man durch die betreffenden
Polarkreise, die drei übrigen Ozeane, soweit sie in offener Verbindung
stehen, durch die Meridiane von Kap Agulhas, Kap Horn und des
Südkaps von Tasmanien.
Mittelmeere heißen die von großen Landmassen um¬
gebenen, mit den Ozeanen nur durch eine oder mehrere
schmale Meeres st raßen in Verbindung stehenden Meere;
z. B. Mittelländisches Meer, Rotes Meer, Ostsee. Randmeere
heißen die den Kontinenten sich anlagernden, durch
Inselketten und Halbinseln von den Ozeanen ab¬
getrennten Meere; z. B. Nordsee, Japanisches Meer, Beringsmeer.
§ 65. Das Meer.
Das Meer teilt man nach seiner Tiefe in Flachsee
und Tiefsee ein. Als Grenze zwischen beiden gilt die 200 m-
Linie (d. h. die Linie, längs welcher die Tiefe des Meeres 200 in be¬
beträgt). Vor Flachküsten dehnt sich die Flachsee oft außerordentlich
weit aus; vor Steilküsten dagegen findet sich oft schon in nächster
Nähe des Landes tiefes Meer. Auf dem Meeresboden wechseln Höhen
und Tiefen miteinander ab, es fehlen aber die schroffen Übergänge,
der rasche Wechsel von hoch und tief, wie sie auf dem Festland sich
finden. Es bildet vielmehr der Meeresboden eine flachwellige Ober¬
fläche, die nur sehr allmählich an- und absteigt.