Full text: Hilfsbuch für den Unterricht in Geographie, Geschichte, Naturbeschreibung und Naturlehre in Volksschulen

2 
Geographie. 
§ 5. Unsere Erde erhält von der Sonne Licht und Wärme. Es wird 
Nacht, wenn die Sonne verschwindet und ans die andere Seite der Erdkugel 
scheint. Wie die Erde drehen sich noch andere Himmelskörper um die Sonne 
und erhalten von ihr Licht. Wir nennen sie Planeten oder Wandelsterne. 
Der Sonne am nächsten freist von allen Planeten der Merkur, dann folgen 
Venus (der Abendstern), Erde, Mars, die Asteroiden (über 200), Jupiter, 
Saturn, Uranus, und Nejltun. Die vier letzten sind bei weitem größer als 
die Erde. Denken wir uns die Sonne als eine leuchtende Kugel von 1 m Durch¬ 
messer an der Ohlauertorwache, so würden wir beim Anfang der Taschenstraße 
die Erde zu denken haben in der Größe einer Kirsche von 1 cm Durchmesser und 
beim Rathause den Jupiter in der Größe eines Balles von 11 cm Durchmesser. 
Merkur läuft in 84 Tagen einmal um die Sonne, Neptun erst in 105 Jahren. 
Kometen sind Hinunelskörper mit einem hellen Kerne und langem, dunst¬ 
förmigem Schweife, sie erscheinen nur selten am Himmel. Sternschnuppen 
sind kleine Himmelskörper, sie fallen zuweilen als Meteorsteine auf die Erde. 
§ 6. Die Erde dreht sich wie ein schräg stehender Kreisel. Die Linie, um 
die sich die Erde dreht, nennen wir Achse und ihre Endpunkte die Pole. Wir 
unterscheiden einen Nordpol und einen Südpol. Alsuator heißt die Linie, 
die wir uns rund um die Erde gleich weit von beiden Polen gelegt denken. Der 
Äquator wird in 560 gleiche Teile oder Grade geteilt. Linien, die von Pol zu 
Pol durch diese Teilpunkte gehen, heißen Meridiane; alle Orte, die von einem 
Meridian durchschnitten werden, haben zu gleicher Zeit Mittag. Die Meridiane 
sind halbe Kreise und werden in 180 gleiche Teile oder Grade geteilt; wir zählen 
daher vom Äquator bis zu jedem Pole 90 Grade. Verlängern wir einen 
Meridian über den Südpol hinaus, bis wir wieder zum Nordpol kommen, so 
entsteht ein Längenkreis, der so groß ist wie zwei Meridiane. Legen wir 
durch die Teilpunkte der Längenkreise Linien, die dem Äquator gleichlaufen, so 
entstehen die Parallel- oder Breitenkreise, sie werden kleiner, je näher wir 
den Polen kommen. Durch diese Kreise entsteht ein Netzwerk, welches am 
weitesten am Äquatoristundnach den Polen zudichterwird, da sich dieLäugenkreise 
einander nähern und zuletzt in den Polen schneiden. Durchschneiden wir die Erdkugel 
im Äquator, so erhalten wir eine nördliche und eine südliche Halbkugel, 
durchschneiden wir sie im Meridian von Ferro, so erhalten wir wieder zwei 
Halbkugeln, eine östliche und eine westliche. Breslau liegt auf der nördlichen 
Halbkugel fast unter dem 51. Parallelkreise und auf der östlichen Halbkugel fast 
unter dem 35. Meridian östlich von Ferro. Man schreibt also: Breslau 51° 
nördlicher Breite und 35° östlicher Länge von Ferro. 
§ 7. Die Ekliptik ist die Rennbahn der Erde. Diese Ebene, in der die 
Erdbahn liegt, ist keine wirkliche, sondern nur eine gedachte. Die Erde steht 
schräg aus ihrer Bahn und behält ihre schräge Stellung unverändert bei, so daß 
sechs Monate der Nordpol und sechs Monate der Südpol der Sonne zugekehrt 
ist. Aus dieser Ursache hat jeder Pol ein halbes Jahr Tag und ein halbes Jahr- 
Nacht. Die der Sonne zugeneigte Halbkugel hat Sommer mit langen Tagen 
und kurzen Nächten, während die andere Winter hat mit kurzen Tagen und 
langen Nächten. Unter dem Äquator sind Tage und Nächte immer zwölfstündig.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.