Die apenninische Halbinsel.
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Unabhängigkeit von der Türkei und konstituirte sich 1832 als konstitu¬
tionelle Erbmonarchie, die in 13 Nomarchien getheilt ist. Die jetzt mit
Griechenland vereinigten jonischen Inseln umfassen drei Nomarchien.
a. In Livadien (Hellas) liegen:
die Haupt-, Residenz- und Universitätsstadt Athen, außer ihr Lepanto
(Naupaktos) am Nordrande des Meerbusens gleiches Namens und westlich davon
Missolunghi am Meerbusen von Patras.
b. In Morea (Peloponnes) liegen:
an der Nordkiiste Patras und Korinth, an der Ostküste das durch
seinen Wein berühmte Malvasia, an der Westküste (im S.) Na varin.
0. Die Inseln:
Negroponte (Euböa) ist die größte. Südöstlich von ihr liegen die meist
vulkanischen Cycladen, unter denen Andres, Delos, Paros, Naxos zu merken;
an der Westküste Griechenlands die jonischen Inseln Korfu, Santa Maura
(Leukadia), Thiaki (Jthaka), Cefalonia, Zante (Zakynthus) und südlich von Morea
Cerigo (Cythera).
§. 137.
3. Die apenninische Halbinsel.
1. Italien, 5520 sUMl. groß, nimmt die Mitte der Länder ein,
welche das mittelländische Meer umschließen, und hat darum seine Aufgabe,
die Völker mit einander zu verbinden, glücklich gelöst. Die früh erlangte
Oberherrschaft über sämmtliche benachbarte Völker hat es erst infolge der
Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien an diejenigen Völker
verloren, die mit ähnlicher oder gleicher Küstenentwickelung die nähere Lage
am atlantischen Ocean verbinden. Mit dem Stamme Europas hängt es
durch einen viel breiteren Ansatz zusaminen als die beiden anderen südlichen
Halbinseln. Von diesem Ansätze aus streckt sich die eigentliche Halbinsel,
bedeutend verengert, südöstlich in das Meer hinab. Sie bleibt mit ihrer
Südspitze von dem gegenüberliegenden Afrika weiter entfernt als die iberische
und die Balkan-Halbinsel. Dagegen nähert sie sich durch die Insel Sizi¬
lien demselben bis auf 15 Ml. und der griechischen Halbinsel bis auf
6 Ml. So stand Italien einerseits dem Einflüsse dieser Halbinsel leicht
ossen und fand andrerseits für seine eigene Einwirkung auf dieselbe einen
kurzen und bequemen Weg vor.
a. Im N. ist Italien von den Alpen, im O. vom adriatischen, im
S. vom jonischen und im W. vom ligurischen und tyrrhenischen Meere
umschlossen. Die Ostküste, welche im Gegensatze zu Griechenland weniger
entwickelt ist als die Westküste, ist nur durch drei bedeutendere Meer¬
busen zerrissen: «) durch den Golf von Triest im N.O., ß) durch den
Golf von Venedig im N.W. und y) durch den Golf von Manfre-
donia fast in ihrer Mitte. In die Südküste hat das jonische Meer,
welches durch den Kanal von Otranto mit dem adriatiscken Meere zusam¬
menhängt, den tieferen Golf von Tarent hineingefchnitten und durch ihn
den südlichen Theil der apenninischen Halbinsel in die Halbinseln Apu¬
lien (östlich) und Kalabrien (westlich) getrennt. Zwischen dieser und der
Nordostspitze der Insel Sizilien hindurch führt die Straße von Messina
aus dem jonischen Meere in das tyrrhenische Meer. Dieses steht nörd¬
lich mit dem Golf von Genua oder dem ligurischen Meere durch die
Straße von Korsika zwischen Korsika und Elba in Verbindung. Wi
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