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nach jedem Wege. Nicht nur die erdigen Teile hat er in den
Gradierwänden zurückgelassen er ist auch salzhaltiger geworden, in¬
dem Sonne und Wind einen Teil seines Wassergehaltes ihm nahmen.
Die so geläuterte Sole wird nun in den Pfannen eines Siede¬
hauses zum Kochen erhitzt. Während dabei das Wasser als Dampf
davoneilt, schlägt sich das Salz auf den Boden der Pfanne nieder,
wird mit langen Krücken an den Rand derselben gezogen, herausge¬
nommen, in Körbe geschüttet, damit das Wasser abläuft, und dann
in Trockenkammern getrocknet. Nur solche Sole, welche sehr salz¬
haltig aus der Erde kommt, wird gleich versotten.
Überschwänglich reich an Salz ist Österreich. In dem soge¬
nannten Salzkammergute besitzt es ganze Gebirge und ganze Flüsse
voll Salz, sodaß dort Straßen und Städte, Berge, Flüsse und Land
schäften diesem Gewürze ihren Namen verdanken. Zn Wieliczka, am
Fuße der Karpathen, hat Österreich eins der interessantesten Stein¬
salzbergwerke. Ungeheure Salzschollen lagern am Fuße dieses Ge-!
birges, ja ziehen sich vielleicht tief unter der Gebirgskette fort nach
Polen und Rußland hinein. Erst im Jahre 1251 entdeckte man
diesen Reichtum, nachdem schon manches Volk darüber hinwegge¬
schritten war, ohne zu ahnen, welche Schätze unter seinen Füßen verborgen
lagen. Seit der Zeit ist hier so viel Salz aus der Erde ans Tages¬
licht gefördert worden, daß die Bergleute 90 m tiefer hinabsteigen
müssen, als der Spiegel des mittelländischen Meeres liegt.
Gude.
155. Bergmannslied.
1. Glück auf, Glück auf in der ewigen Nacht!
Glück aus in dem ewigen Schlunde!
Wir klettern herab aus dem felsichten Schacht
zum erzgeschwängerten Grunde,
tief unter der Erde, von Grausen bedeckt,
da hat uns das Schicksal das Ziel gesteckt.
2. Da regt sich der Arm, der das Fäustel fc^roingt;
es öffnen sich furchtbare Spalten,
wo der Tod aus tausend Ecken uns winkt
in greulichen Nebelgestalten;
und der Knappe wagt sich mutig herab
und steigt entschlossen ins finstere Grab.
3. Wir wandeln tief, wo das Leben beginnt,
auf nie ergründeten Wegen;
der Gänge verschlungenes Labyrinth
durchschreiten wir kühn und verwegen.
Wie es oben sich regt im Sonnenlicht,
der Streit über Tage bekümmert uns nicht.
4. Und wenn sich Herrscher und Völker entzwei'n
und dem Ruf der Gewalt nur gehorchen,