4° I. Vom Körper des Menschen.
Speichel nicht unnöthig verschwende. Die Zähne wer-
den gut erhalten, wenn man sich hütet, allzu heiße, zu
kalte und zu scharfe Speisen und Getränke daran zu brin-
gen; wenn man des Morgens gleich nach dem Aufste-
Heu, und des Mittags und Abends nach dem Essen, den
Mund mit reinem Wasser ausspült, und die Zahne mit
einem Schwämmchen abreibt, und keine metallne Zahn¬
stocher gebraucht. Scharfe Zahnbürsten und Zahnpul-
ver greifen die Glasur der Zahne an , und dann sind sie
der Fäulniß und dem Verderben ausgesetzt. Das beste
Zahnpulver macht man sich selbst von verkohlter und fein
gepulverter Brodtrinde, worunter auch ein wenig fein
gestoßener weißer Zucker gemischt werden kann. Mit
diesem Pulver laßt sich der so genannte Weinstein, der
sich zuweilen an die Zahne fest setzt, sicher abreiben. —
Der Speichel eines gesunden Menschen ist kein überflüs-
siger oder gar schädlicher Saft, der ausgeworfen werden
müßte, sondern er dient eben so, wie der Magensaft,
mit welchem er Lleiche Natur hat, zur Auflösung der
Speisen. Man muß sich daher gewöhnen, ihn hinter
zu schlucken und in den Magen zu bringen, Hauptfach-
lich vor und nach der Mahlzeit. Daher ist auch alles,
was zum häufigen Auswerfen reizt, der Verdauung nach-
theilig, z. B. das Tabakrauchen, welches insbesondre
jungen Leuten in andrer Hinsicht schädlich wird.
Zweitens: Heftige Bewegung des Körpers vor und
nach dem Essen hindert die Verdauung: aber durch mäsr
sige Bewegung wird sie befördert. Noch mehr gilt dies
von starken Gemüthsbewegungen, die, wenn sie unan¬
genehm sind, bei vollem Magen gefährliche Zufälle ver¬
anlassen können. Heiterkeit und mäßige Freude hinge¬
gen verstärken die Verdauungskraft. Zu den Hinder¬
nissen der Verdauung müssen auch die Geistesarbeiten,
wenn