Niederlande.
Der französische Handel mit den Kolonien nimmt ein reich⸗
liches Zehntel des französischen Gesamthandels ein. Obenan steht der Ver—
kehr mit Algerien. Deutschland beteiligt sich vorwiegend an dem Handel
mit Algerien, Westafrika und Französisch-Indien. Aus letzterem bezieht es
vorwiegend Reis.
2. Die Rheindelta⸗Staaten und Cuxemburg.
Diese kleinen Staaten breiten sich im wesentlichen um das Delta aus,
mit welchem Rhein und Schelde die Nordsee erreichen. Luxemburg liegt
durchweg im Gebiet der waldigen Berglandschaft der Ardennen.
a) Königreich der Niederlande.
(Etwas größer als Pommern, fast 6 Mill. E., 177 auf 1 ¶km.)
(Insgesamt reichlich 2 Mill. gkm und 45 Mill. E.)
1. Das Land. Die Niederlande oder Holland erstrecken sich vom
Dollart quer über das Mündungsgebiet von Rhein, Maas und Schelde.
Gib die Grenzen an!
Die Küste gliedert sich in 3 voneinander verschiedene Abteilungen. Die
s. umfaßt das Mündungsgebiet von Schelde und Rhein und stellt
eine Gruppe von Inseln dar (Seeland), die nach dem Binnenlande flach und
durch feste Dämme geschützt, nach dem Meere zu von kleinen, halbmond—
förmigen Dünenreihen eingefaßt sind. Der mittlere Küstenabschnitt erstreckt
sich in einfacher Linie als ein ununterbrochener Dünen zug mit glatter
Qüste von den großen Strommündungen nach NNO. bis an den w. Aus—
gang der Zuidersee (S Südsee, im Gegensatz zur Nordsee so genannt); den
dritten Abschnitt der Küste bilden a) die Westfriesischen Inseln, flache,
sandige Eilande, b) die Ufer der Zuidersee, die von einem Gürtel von
Städten, Landhäusern, Gärten und Wiesen umsäumt sind, und c) dienn.
Festlandsküste mit trefflichen Marschen. Sie reicht bis zum Dollart.
Die Niederlande gehören durchaus dem Tieflande an; der Boden ist
flach oder leicht gewellt, die Talbildung unvollkommen oder gar nicht vor—
handen. Im W. ist der Boden auf weite Strecken tischeben und vielfach
niedriger als der Spiegel der Nordsee. Die westliche Hälfte der Niederlande
bildet Senkungsgebiet, das durch riesige Deichbauten vor der Meeres—
überflutung geschützt werden muß.
In den höher gelegenen Strichen herrschen Heide, Moor- und Sumpf—
bildungen vor. Wie heißt das Moor an der deutschen Grenze? Hier und
da zeigt sich ein buschförmig gewachsenes Nadelgehölz. Für die Verwandlung
der Moor- und Sumpfstrecken in fruchtbares, ergiebiges Ackerland ist bereits
sehr viel geschehen, doch ist noch immer reichlich ). der Gesamtbodenfläche
der Niederlande Odland.
Holland ist das wasserreichste Land Europas, von zahl—
reichen Flußarmen und Kanälen durchzogen. Der Hauptfluß ist der Rhein.
Die Teilung des Stromes in verschiedene Arme beginnt bereits hart an der
deutschen Grenze. Der größte Teil der Wassermasse des Stromes wird l.
von dem Waal entführt, der sich mit der von S. her kommenden Maas
vereinigt und in zwei Hauptarmen in die Nordsee geht. Das sw. Gebiet