Entdeckungen. 
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nun auch der Boden so trefflich durch die Asche gedüngt, daß die 
Weinreben, die sie anpflanzten, über die Maßen schön gediehen. 
Noch jetzt ist der Madeira ein sehr geschätzter Wein. 
Nicht lange darauf (1432) wurden die azorischeu Inseln 
entdeckt; sie erhielten, da sie menschenleer waren, 1449 die ersten 
Einwohner und 1466 wurde eine niederländische Colonie hier ge¬ 
gründet. Auch erhielt Heinrich Nachricht von den canarischen 
Inseln, die schon lange entdeckt, aber noch nicht benutzt worden 
waren, und schickte einige Schiffe ab, sie zu erobern (1406). Das 
gelang auch. Man fand da wilde Menschen, die sich in Thier¬ 
häute kleideten, kein Eisen kannten und nicht einmal Brod zu 
backen verstanden. Die armen Leute wurden, ehe sie es sich ver¬ 
sahen, überfallen und die meisten todtgeschlagen. Nur Die, welche 
sich taufen ließen, ließ man am Leben. 
Wie freute sich Dom Heinrich über diese schönen Entdeckungen! 
Sie machten seine Hoffnung, daß da noch Vieles zu entdecken 
wäre, immer lebhafter. Seine Schiffe mußten nun immer weiter 
längs der Küste hinunterfahren, entdeckten den Fluß Senegal 
und umfuhren das g r ü n e V o r g e b i r g e. Wo man landete, fand 
man entweder starre Sandwüsten oder wilde Einwohner, die mit 
den Portugiesen nichts zu thun haben wollten. Man fuhr wei¬ 
ter, entdeckte Guinea und passirte endlich gar die Linie, ohne 
zu verbrennen. Zwar war es ziemlich heiß, aber die Hitze war 
doch auszuhalten, und warum sollte man also nun nicht weiter 
fahren können? Afrika mußte doch irgendwo ein Ende haben. 
Neue Schiffe wurden ausgesandt und entdeckten das Reich Congo, 
dessen König schon in freundliche Verbindung mit den Portu¬ 
giesen trat. 
Ueber diesen Entdeckungen waren viele Jahre vergangen; 
der thätige Dom Heinrich war indessen (1463) gestorben, und 
nach ihm wurden die Entdeckungsreisen eine Zeitlang nicht mehr 
mit solcher Thätigkeit betrieben. Nachdem aber Johann II. Kö¬ 
nig von Portugal geworden war, rüstete dieser eine Flotte aus, 
um zu sehen, wo denn die südlichste Spitze von Afrika sei, und 
ob mau nicht um diese herum bis nach Indien kommen könnte. 
Das Geschwader führte der unternehmende Bartolomeo Diaz. 
Unterwegs hatte er fürchterliche Stürme auszustehen, und noch 
ärgerlicher waren ihm die Meutereien unter seiner Schiffsmann¬ 
schaft. Diesen Leuten, die noch nicht so lange auf dem offenen 
Meere herumgeschifft waren wurde bange; sie verlangten durch-
	        
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