Sturm auf Mexico.
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brüder, und konnten doch nicht helfen! Es wurde den Unglück¬
lichen die Haut mit dem Barte vom Gesicht gezogen, aus wel¬
cher sich die Mexicaner Larven machten. Kopf und Beine wur¬
den gebraten und von ihnen gegessen und das Uebrige den Thie¬
ren hingeworfen. Wie schauderhaft! Den Spaniern, die dies
ans der Ferne mit ansahen, starrte das Herz vor Entsetzen, und
als Cortez ihren Bericht hörte, vergoß er Thränen der Weh¬
muth, und man hörte ihn den Namen: Guzman! schmerzlich
ausrufen.
Ungeachtet dieses neuen Unfalls gab Cortez nicht die Hoff¬
nung auf, noch endlich Herr von Mexico zu werden. Und, das
Glück war ihm auch wieder recht günstig. Die mexicanischen
Priester nämlich hatten bekannt gemacht, ihr Kriegsgott würde
binnen acht Tagen alle Spanier vertilgen. Cortez erfuhr das
und hielt sich die Zeit über ganz still, und als die Frist vor¬
über war und die Spanier noch lebten, verloren nicht nur die
Mexicaner ihr Vertrauen zu ihrem Gotte, sondern auch neue
Bundesgenossen strömten in Cortez' Lager und boten ihm ihre
Dienste an, so daß er sich bald an der Spitze von 150,000 In¬
dianern sah.
Sobald die Verwundeten geheilt waren, wurde ein neuer
Sturm unternommen, auf dieselbe Art, wie der letzte. Diesmal
glückte es auch wirklich, den großen Marktplatz mitten in der
Stadt zu erreichen, und nur der kaiserliche Palast mit den her¬
umliegenden Häusern war noch in der Gewalt der Mexicaner.
Als Guatimozin keine Rettung sah, beschloß er zu fliehen, um
die entfernteren Gegenden zur Vertheidigung aufzurufen. Wäh¬
rend des allgemeinen Gefechtes ruderten einige Kähne mit ihm
schnell über den See. Aber die Spanier auf den Schiffen be¬
merkten es. Sie vermutheten, daß es der Kaiser sei. Ein
Schnellsegler eilre ihnen augenblicklich nach und holte sie ein.
Eben wollte der spanische Capitain eine Kanone auf das vor¬
derste Boot richten, in welchem er einen Mann von hohem
Wüchse, den er alsbald für den Kaiser erkannte, stehen sah, —
als Plötzlich die Mexicaner in den Kähnen die Ruder anhielten,
die Waffen wegwarfen und mit vielen Thränen baten, doch ja
nicht zu feuern, weil ihr Kaiser sich darin befinde. Guatimozin
ergab sich in das harte Geschick mit Würde. Er bat nur, seine
Frau und seine Kinder, die bei ihm waren, mit Anstand und
Schonung zu behandeln. Als er zum Cortez gebracht wurde,