Full text: Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht

174 Politische Erdkunde. 
Viele haben Buchstabenschrift, wenige, und auch diese nur 
eine geringe Literatur. 
C. Südost-asiatische Sprachen, in Japan, 
China, Hinterindien und Tibet. Sie haben Wort- und 
Sylbenschrift (S. 172) und reiche Literatur. 
v. M alayische Sprachen auf den Inseln des in¬ 
dischen und großen Oceans. Wenige haben Schriftreichen. 
Sehr unbekannt. 
E. Afrikanische Sprachen, durch ganz Afrika, 
mit Ausschluß einiger Striche von Nordafrika, herrschend. 
Sehr unbekannt. 
F. Amerikanische Sprachen, über Nord- und 
Südamerika verbreitet, wo nicht europ. Sprachen herrschen. 
Die Sprachen von Peru, Quito und Mexiko sind eini¬ 
germaßen bekannt; die übrigen fast gar nicht. 
Bon Literatur kann weder bei den afrikanischen noch 
amerikanischen Sprachen die Rede sein. 
tz. 4. 
2) Gesittungsverhaltnisse. 
Ueber die große Verschiedenheit der Bildungsgrade der 
Erdenbewohner ist schon oben (§. 2.) ausführlicher gespro¬ 
chen. Alle würben noch in der ersten Rohheit versunken 
sein, wenn nicht ein mächtiger innerer Trieb und die Noth 
sie zu gesellschaftlichen Verbindungen vermocht hatte, welche 
auf die Gesittung so mächtigen Einfluß äußern. 
Die erste aller geselligen Verbindungen, welche auch bei 
den wildesten Völkern angetroffen wird, ist die Vereinigung 
der Geschlechter in der Ehe. In ihr finden wir die Grund¬ 
lage aller andern Vorbindungen und ihr Einfluß ist da am 
gesegnetsten, wo ein Mann nur eine Frau hat. Man 
nennt dieß Einweiber ei oder Monogamie. Bei den 
meisten Völkern ist dieß der Fall, doch giebt es auch viele 
Nationen, wo es Sitte ist, daß ein Mann mehrere Wei¬ 
ber die seinigen nennt. Das ist Polygamie oder Viel¬ 
weiberei. Nur bei wenigen Völkern (in Tibet z. B.) ist 
es Sitte, daß eine Frau mehrere Männer hat. Bei 
ihnen herrscht Polyandrie oder Vielmännerei. Mann 
und Frau bilden mit ihren Kindern und sonstigen Angehö¬ 
rigen eine Familie. Mehrere verwandte Familien unter 
einem Familien-Oberhaupte oder Patriarchen bilden
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.