V. Gesundheit und ihre Pflege, Krankheit und ihre Heilung. 147
Verschleimung des Rachens, bei Halsentzündung ist es oft das weitaus
beste Mundwasser. Ein Eßlöffel auf 1 1 überschlagenes Wasser befreit
oft von Belegen und Absonderungen, die den Hals sehr belästigen.
„Wie gesagt, die Karbolsäure ist das einzige Hausmittel, welches
mau in der Apotheke holen muß. Das genannte Mittel kann man
aber auch zu vielem brauchen. Bei Katarrh, ja sogar bei beginnender
Diphtherie ist das Einatmen der Karbolsäuredämpfe außerordentlich
nützlich. Gießt mau einen Eßlöffel voll Karbolsäure in 1 1 Wasser,
so kann man damit einen Einatmungsapparat füllen, oder wenn man
feinen solchen hat, die Flüssigkeit stark erhitzen und deren Dampf durch
einen Trichter oder unter einem dicken Tuche einatmen. Auch die kalte
Karbolsäure ist in solchen Fällen nicht ohne Wirkung, wenn tuan einen
halben Eßlöffel voll mit 1/2 1 Kölnisch Wasser mischt und recht viel
daran riecht, zu welchem Zwecke man oft einen Eßlöffel von dieser
Mischung in ein Taschentuch schüttet und dasselbe während des tiefen
Einatmens vor die Nase bringt. Bei allen Katarrhen wie bei Husten
und Heiserkeit habe ich oft recht guten Erfolg davon gesehen.
„Auch beim Keuchhusten verdient solche Einatmung Empfehlung.
Gießt man einen Kaffeelöffel voll Karbolsäure in 1/21 Wasser, so hat
mau ein prächtiges Gurgelwasser, wenn man ernste Halskrankheiten
befürchtet. Mußte jemand Tote oder Kranke berühren und ekelte sich,
so kann er nach gänzlichem Wechsel der Kleider und Wäsche beruhigt
sein, wenn er sich mit solcher Lösung das Gesicht und die Hände des¬
infiziert und den Mund ausspült."
vr. Nußbaum in Rutsches Arbeiterfrau.
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