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itnb die Schlackensteine die gebränchlichsten. Die ersteren bestehen
ans einer leichten, sandartigen Steinmasse (Trachpt- oder Bimssteingrus),
sie mit Wasserkalk- oder Cementmörtel gut durchgearbeitet, sodann in
Formen gebracht und an der Luft getrocknet wird. Die Schlackensteine
ihrerseits bestehen ans Stcinkohlcnschlacken, wie sie von Dampfkessel-
nnd Lokomotivfenerungcn n. s. w. gewonnen werden. Diese Schlacken
werden fein gestoßen, ebenfalls mit Wasserkalk- oder Ccmcntmörtel ver¬
mengt und dann in Formen geschlagen.
Die Schwemm- oder Tuffsteine sind verhältnismäßig leicht und
bleiben, im Trockenen verwendet, trocken; die Schlackensteine dagegen
saugen die Feuchtigkeit der Luft auf und sind schwer. Die Maurer
verarbeiten besonders die Tuffsteine gerne, weil sie reinlich zu handhaben
sind, sich mit dem Mörtel gut verbinden und die Arbeit fördern. Da
die Festigkeit beider Arten gering ist, verwendet man sie meist nur für
untergeordnete Arbeiten, für provisorische Bauten oder Riegelfachaus-
mauernngcn in Dachräumen.
3. Die Kunst- oder Cement steine werden aus feingestoßeuem
Steinschotter, scharfkörnigem Quarzsand und Cement, also der eigent¬
lichen Betonmasse, durch Stampfen oder Pressen in Formen hergestellt.
Sie zeigen sich bei sorgfältiger Ausführung tragfähig und wetterbeständig
und können als Trcppentritte, Quader-, Wasser- und Ofensteine sowie
als' Formsteine gebraucht werden.
4. Außer den schon genannten künstlichen Bausteinen giebt es noch
eine Anzahl anderer, die in neuerer Zeit durch den hochentwickelten
Maschinenbetrieb für ganz bestimmte Zwecke hergestellt werden. Hierher
gehören z. B. die Kork st eine, die aus zusammengekitteten Korkabfällcn
gebildet sind. Dieselben sind ihrer Leichtigkeit wegen zu Ausmauerungen
von Riegelwänden, die auf Hohlräumen stehen, sowie als Jsoliermaterial
gegen Wärme, Kälte und Schall sehr geeignet. Auch die Gipsdielen,
aus Gipsguß bestehend, in welchen man Schilfrohr eingelegt hat, er¬
freuen sich großer Beliebtheit, nämlich für alle die Fälle, wo es sich um
rin geringes Eigengewicht oder um die Herstellung alsbald trockener
Riegclfachausmauerungen handelt.
119. Luftmörtel.
Die Luftmörtel werden nur an der Luft, nicht aber unter Wasser
hart. Hierher gehören der Lehmmörtel, der gewöhnliche Kalkmörtel und
der Gipsmörtel.
1. Zur Bereitung des Lehm Mörtels dient der Lehm, ein mit Sand
gemischter Thon. Die reineren, fetten Thone verwendet man nicht zu
Mörtel, sondern zur Herstellung von irdenen Geschirren und Porzellan.
Wie jeder Thon läßt sich auch der Lehm mit Wasser zu einem