Full text: Lesebuch für Fortbildungsschulen

u. s. w.- fach cm Karton. Derselbe erhält durch dieses Verfahren eine 
große Steifigkeit und eine glasartige Durchsichtigkeit. Ist man im 
Zweifel, ob ein Karton einfach oder geklebt ist, so braucht man nur einen 
schmalen Streifen anzuzünden; die Asche wird sich dann in so viele 
Blätter spalten, als der Karton Bogen enthält. 
Das Pauspapier ist ein mit Firnissen getränktes, durchsichtiges 
Papier. 
Das Seidenpapier wird nur aus Leinen- und Cellulosefasern 
angefertigt und ist nicht geölt. 
Gute Löschpapiere und Löschkartons stellt man ans baumwolle¬ 
nen Lumpen her, die sich dazu um so besser eignen, je verbrauchter und 
mürber sie sind. Mittlere und geringe Sorten erhalten einen Zusatz von 
Holzschliff und Porzellanerde. Durch Beigabe feiner Wollfasern wird 
die Saugfähigkeit des Papiers erhöht. Dieses Papier bleibt nngcleimt 
und wird entgegen dem bei anderen Papieren eingehaltenen Verfahren 
möglichst wenig gepreßt, damit es locker bleibt. 
Echtes Pergament ist kein Papier, sondern eine besonders prä¬ 
parierte Tierhaut. Imitiertes Pergament oder Pergamyn erhält man 
aus Holzcellulosc, die sehr stark und lange gemahlen wird unb dabei in 
einen hautartigen Zustand übergeht. Wird die Masse noch mit Fett 
gemischt, so entsteht das sogenannte Butterpapier, das sich nament¬ 
lich zum Einwickeln fettiger Stoffe eignet. Ungeleimtes Papier aus reiner 
Baumwollfaser, das mit verdünnter Schwefelsäure behandelt ist, heißt 
Pergamcntpapier. Dasselbe ist fett-und wasserdicht, zähe und ge¬ 
schmeidig, aber teurer als das imitierte. 
Die Pappdeckel und ebenso die Rollen, aus denen man durch 
Tränken mit Asphalt und Teer die Dachpappen bereitet, werden aus 
den Abfällen aller Lumpensortcn, wobei auch Seide und Wolltrümmer 
nicht ausgeschlossen sind, angefertigt. Doch giebt cs auch weiße Deckel, 
zu denen nur Holzschliff aus Fichte genommen wird. 
Zu Tapeten verwendet man meist nur geringe Papiersorten. 
142. Chemische Hilssstoffe im Handwerksbetrieb. 
Unter den chemischen Hilfsstofsen im Handwerksbetrieb verdienen 
folgende eine besondere Beachtung: 
1. Schwefelsaure. Jedennann weiß, daß beim Verbrennen von 
Schwefel ein stcchendriechendes Gas, die schwefelige Säure, sich bildet. 
In den chemischen Fabriken gewinnt man daraus die Schwefelsäure 
oder das Vitriolöl. Man kauft diese Säure in konzentriertem (reinem) 
Zustande als eine färb- und geruchlose, ölige Flüssigkeit, von der 1 l 
1840 g wiegen muß. Wegen ihrer gefährlichen Eigenschaften sollte 
Leieb. f. Fortbildungssch. 15
	        
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