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inehr Menschen nach, ob sie Brot bekommen könnten; die Nach¬ 
frage war größer geworden. Dinge, die vielfach vorhanden sind, 
haben einen billigeren Preis als Gegenstände, die man seltener 
hat. Daraus folgt, daß Dinge, die minder zahlreich werden, im 
Preise steigen, namentlich wenn die Zahl der Leute, welche voll 
dem Gute haben will, eine größere geworden ist. So kommt 
es, daß das Brot für jedes Pfund y2 Pfennig teuerer geworden 
ist. Als gelehrte Leute sagen wir; weil das Angebot kleiner 
und die Nachfrage größer wurde, stieg der Preis. 
Bekommen wir in diesem Jahr eine reichliche Ernte, 
dann wird sofort mehr Getreide und Brot uns angeboten 
werden. Die Zahl der Menschen steigt aber nur wenig, und wenn 
wir deshalb einmal sagen, daß die Nachfrage unverändert ge¬ 
blieben. das Angebot aber gestiegen ist, so wird uns erklärlich, daß 
der Preis des Brotes ein niedrigerer werden muß. Wenn du nun 
hörst, daß sich der Preis des Brotes und aller Dinge nach dem 
Verhältnisse zwischen Angebot und Nachfrage richte, so weißt du 
nunmehr, was diese Äußerung zu bedeuten hat. 
Georg nahm ein anderes Gut mit, welches er dem Bäcker 
für das Brot geben wollte. Er mußte zunächst wissen, wie hoch 
der Bäcker den Tauschwert seines Brotes festgestellt hatte, und des¬ 
halb fragte er nach dem Preise. In früheren Jahrhunderten 
hätte der Bäcker vielleicht gesagt: gib mir zwei Meter Leinwand, 
oder acht Schreibbücher, oder ein Pfund Kaffee dafür. Denn 
früher tauschte man tatsächlich ein Gut um ein anderes um; für 
ein Pferd gab man vielleicht drei Kühe, für einen Hut ein Stück 
Zeug hin usw. Das war aber unbequem; denn wenn derjenig«' 
Mann, der Korn gegen ein Pferd vertauschen wollte, einen Mann 
fand, der zwar Korn haben mußte, aber kein Pferd besaß, so 
konnte keiner von beiden dasjenige Gut erlangen, dessen er be¬ 
durfte. Die Atenschen sannen darum nach, bis sie einen Ausweg 
fanden. Sie bemerkten nämlich, daß sich Gold und Silber auf 
der Erde in verhältnismäßig geringen Mengen finden, wo¬ 
durch dieselben einen höheren Tauschwert erlangen; dazu kam, 
daß sich diese edlen Metalle ziemlich leicht in kleinere Stücke 
teilen lassen, welche sich wenig abnützen. Man nahm jetzt Stücke 
von Gold oder Silber und bot diese zum Tausch an. Da alle 
Leute Gold und Silber zum Austausch annahmen, formte 
man später aus diesen edlen Metallen einzelne Stücke, denen 
man eine ganz bestimmte Größe und ein genau festgestelltes Ge¬ 
wicht gab und so ist das Geld entstanden, das alle gebildeten 
Völker haben. Kein Mensch kann aber mit Geld seinen Hunger 
oder Durst stillen; man kann dasselbe auch nicht zur Kleidung be¬ 
nützen, weder als Rock, noch als Stiefel, und niemand vermag 
sich aus Geld ein Pferd herzustellen, wohl aber wird dir jeder für 
das Geld die betreffenden Güter geben. Wenn also auch das Geld 
«licht imstande ist, eines unserer Bedürfnisse zu befriedigen, so ist 
es doch trefflich geeignet, als Tauschmittel zu dienel,, und dllrch
	        
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