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Aufmerksamkeit gelang es mir. den vielverschlungenen Pfad des
Papiers über verschiedene mit Dampf geheizte Trockenzylin¬
der zu verfolgen. Bald kam die eine, bald die andere Seite der
Papierbahn mit dem warmen Stahlmantel der Zylinder in Be¬
rührung. und beide Seiten wurden so getrocknet. Kreisrunde
Messer schnitten die Papierlage der Länge nach in Streifen,
worauf sie nach geringer Anfeuchtung sich auf Keulen auf¬
wickelte, damit sie besser zu handhaben wäre.
Solcher Papierrollen viele lagen in einem vor Sonnenstrahlen
geschützten Raume aufgestapelt. Andere wurden auf den Ka¬
lander (R o l l g l ä t t m a s ch i n e) gebracht, der ihnen Glätte
und Glanz verlieh. Endlich wurden sie von einer selbsttätig
arbeitenden Querschneidemaschine in Bogen zerschnitten,
von Menschenhänden sortiert, gezählt und wohlverpackt, und nun
konnten sie den weiten Weg in die Welt antreten.
2. DieReichskassenscheine.
Die Voraussage F.s über die starken Eindrücke auf die Sinne
hatte sich bewahrheitet. Die Augen voll Staub, in der Nase den
Ehlorgeruch, die Ohren betäubt vom Gerassel der Räder traten wir
nach zweistündiger Wanderung durch die Fabrikräume ins Freie.
Ich sagte: „Von der Fabrikation des Papiergeldes habe ich nicht
das geringste gesehen." „Als ob das etwas anderes wäre, als die
Herstellung des Schreibpapieres, das heute die Maschine machte!"
rief F. aus. „Denken Sie sich als Rohstoff die Segeltuchreste, die
uns eine große Hamburger Fabrik sendet: erinnern Sie sich der
Zubereitung der Masse, wie ich sie Ihnen gezeigt habe: stellen
Sie sich endlich die Überwachung der Papiermaschine und ihrer
Arbeiter durch königliche Aufsichtsbeamte vor, und Sie haben
ein Bild von der Fabrikation der Wertpapiere."
„Worauf es aber ankommt, d. h. die Anbringung der Sicher¬
heitszeichen. die das Papier vor Nachahmung schützen, hätte ich
gern gesehen," warf ich ein. „Die Zeichen an sich." erklärte Herr
F., „ sind sehr einfach: ihre Einbettung ist Staatsgeheimnis.
Unbedingte Sicherheit gewährt ein in der Neuzeit von einein
Amerikaner erfundenes Verfahren. Außer einigen künstlichen
Wasserzeichen weist das Papier einen Streifen von gefärbten
Pflanzenfasern auf: solches Papier wird ausschließlich zur Her¬
stellung der Reichskassenscheine und Banknoten der deutschen
Reichsbank verwendet."
„In welcher Weise sind denn nun Fälschungen dieses Papieres
möglich?" Herr F. antwortete: „Die Fälscher haben die Pflanzen¬
fasern an den betreffenden Stellen aufgeklebt. Natürlich lassen
sie sich dann mit einer scharfen Nadel abkratzen. Oder die Fälscher
haben feines, durchsichtiges Papier darübergeklebt. Nun läßt sich
natürlich keine Faser entfernen, ohne das Papier zu verletzen.
Das vom Deutschen Reiche erworbene patentierte Verfahren des
Amerikaners besteht darin, die Faser so einzubetten, daß sie mrt