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meinten Alle, aus dem eigenen Heere sei dieser Ruf 
erschollen, und als er sich wiederholte, kam ein blinder 
Schrecken über sie; sie wandten sich verzagt in wilder 
Flucht und wußten selber nicht, weshalb sie so hastig 
flohen. Vergebens bestrebten sich die Führer, die Schaaren 
wieder zu sammeln; die Sachsen drängten trotz ihrer 
kleinen Zahl mit allen Kräften nach, und das ganze 
lothringische Heer löste sich aus. Heinrich selber wurde 
schwer verwundet. Zwar hielt sein dreifaches Panzerhemd 
die Schärfe eines Schwerthiebes von seinem Arme ab; 
aber die Wucht des Schwertes hatte diesen also zerquetscht, 
daß Heinrich die ganze Zeit seines Lebens daran leiden 
mußte. Also verwundet floh er mit nur neun Begleitern 
nach Sachsen; aber der König Otto folgte ihm dahin. 
Von seinen Anhängern verlassen, eilte dann Heinrich 
wieder zu seinem Mitverschworenen Giesilbert nach Loth¬ 
ringen. Dahin drang auch das königliche Heer wieder 
vor und begab sich zuerst nach dem Elsaß. 
Es war da ein Schloß mit Namen Breisach; durch 
die Windungen des Rheines, der es wie eine Insel 
umschlängelte, und durch die Beschaffenheit des Bodens 
war es fast uneinnehmbar. In diese Burg hatte Eber¬ 
hard einen Theil seiner Mannschaft geworfen und hielt 
dadurch die ganze Gegend unterthänig. Das Heer des 
Königs war viel geringer an Zahl, als das seines Fein¬ 
des. Bei dieser Lage der Dinge traten einige Anhänger 
Ottos vor ihn und sprachen: „Sorgt für eure Rettung, 
königlicher Herr, und begebt euch nach Sachsen; denn 
wenn euer Bruder Heinrich erfährt, daß die Zahl eurer 
Krieger so gering ist, so wird er schleunig über euch her¬ 
fallen und es wird fein Entrinnen sein. Es ist besser, das 
Heer zu verstärken und dann zurückzukehren, als hier 
elend umkommen oder besiegt zu werden und schmachvoll 
zu fliehen." Allein der König blieb unerschütterlich und 
sprach zu ihnen: „Laßt ab von solchen Reden, denn es 
ist unsre Pflicht, gegen den Treulosen muthig auszuharren, 
und wenn dann unsere Zeit gekommen ist, so laßt uns 
sterben und unsere Ehre nicht beflecken/' Auf diese Worte
	        
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