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es größtenteils zur Seifenfabrikation und zur Verstellung von 
Schmierstoffen gebraucht. 
Der Pferdedünger gärt sehr schnell und erhitzt dabei 
stark, weshalb er ein hitziger Dünger genannt wird. Er eignet 
sich vorzüglich für schwere, kalte Böden und wird auch zur 
Anlage von Mistbeeten verwendet. 
Die Knochen des Pferdes werden, wie die anderen 
Tier Knochen, auf verschiedene Arten verwertet. Größere 
Knochen werden durch Auskochen entfettet, dann an beiden 
Enden abgesägt um die Röhren zu gewinnen, hierauf gebleicht 
und als »Bein« in den Kandel gebracht. Man verfertigt 
aus ihm Klaviaturen. Messer- und Gabelheste. Falzbeine. 
Kämme. Schachfiguren, Stockknöpfe usw. Durch Dämpfen 
der Knochen gewinnt man den Leim, der gewerblich viel¬ 
fach verwendet wird. Bei besonderer Sorgfalt erhält man 
einen ganz farblosen Leim, der in dünnen Tafeln als Gela¬ 
tine in den Kandel kommt. Durch Zerkleinerung der 
Knochen erhält man das Knochenmehl, das als Dünger¬ 
mittel gute Dienste leistet. Durch Glühen unter Luft¬ 
abschluß erhält man Knochenkohle (Tierkohle), die beim 
Entfärben, besonders in Zuckerfabriken, Verwendung findet. 
Bei Luftzutritt geglüht, geben die Knochen Knochenasche, 
die als Puh- und Zahnpulver und zur Bereitung von 
Phosphorsäuere und Phosphor gebraucht wird. 
Das Rind. 
Pflege. Die Familie Rind ist uns in ihren verschiedenen 
Vertretern (Kalb, Kuh, Ochse, Bullen) als Fleisch-, Milch- 
und Zugtier unentbehrlich geworden. Eine vernünftige Pflege 
erfordert die Beachtung folgender Regeln: 
1. Füttere stets regelmäßig, und zwar sowohl der Zeit 
als der Menge nach. 
2. Tränke stets regelmäßig und genügend — nie zu 
warm, nie zu kalt, und niemals, wenn das Vieh erhitzt ist. 
3. Übertreibe oder überarbeite niemals ein Tier. 
4. Füttere niemals verschimmeltes und staubiges Keu 
oder Stroh, noch befallenes oder angefaultes Futter. 
5. Suche giftige oder schädliche Pflanzen überhaupt so¬ 
viel als möglich auf Weiden und Wiesen zu vermindern. 
6. Schütze das Vieh soviel als möglich gegen Sonnen¬ 
brand, aber auch gegen kalten Regen, und lasse es nicht auf 
kaltem, nassem Boden liegen.
	        
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