7- Kap. Aufstand in den östreich. Nieder!. 715 
Bender, am 23sten Nov., in die Provinzen, und be¬ 
mächtigte sich ohne großen Widerstand des Landes. 
Durch die mit den Alliirten geschlossene Convention, 
am roten Dec., sollten zwar alle Rechte der Stände 
und die ganze alte Constitution wieder hergestellt wer¬ 
den; allein Leopold ertheilte die Bestätigung nur be¬ 
dingungsweise. Mehrere Umstände erhielten die Unzu¬ 
friedenheit der Nation; besonders gingen die Streitig¬ 
keiten der Stände mit der Regierung 179 t sehr weit. 
Als der französische Krieg anging, wurde das Kriegs¬ 
gesetz gegen die Tumultuanten allenthalben publicirt. 
Aber die Weigerung der S-.ande, Subsidien zu ver- 
willigen, bis die Beschwerden abgethan wären, dau¬ 
erte fort. Als die Oestreicher diese Provinzen beydem 
Einbrüche der Franzosen 1792 verließen, bestätigten 
sie vorher alle Rechte der Stände uneingeschränkt. 
Als Leopold die'Regierung antrat, drohete das 
algemeine Mißvergnügen an mehrern Orten auszubre¬ 
chen. Leopold brachte es dahin, daß alle Provinzen 
beruhigt wurden, indem er die josephischen Reformen 
aufhob, und die Verfassung herstellte, wie sie zu sei¬ 
ner Mutter Zeiten gewesen war. Er st. schon am isten 
Marz 1792. Sein Sohn, Franz II., folgte in sei¬ 
nen Staaten und am 5ten Jul. in der Kaiserwürde. 
Die von Leopold von neuem autorisirten Uebel haben 
sich unter seiner Regierung sehr verschlimmert. 
Achtes Kapitel. 
Westliche europäische Staaten bis 1800. 
$. 1. Spanien, Portugal. 
Earls III. Minister thaten etwas, Spaniens innern 
Zustand zu verbessern. Ihm folgte, am rZten Dec. 
1783, sein Sohn, Carl IV. Minister regieren statt 
seiner; in diesen letztern Zeiten der Herz. v. Alcudia. 
Man stritt mit England über den Nootka - Sund, 1790. 
Spanien nahm anfangs Theil an dem Kriege gegen 
Frankreich, und alliirte sich darauf Mt ihm.