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wendet. Man behandelte diese Unglücklichen mit einer 
Gransamkeit, die nicht einmal gegen ‘) Lastthiere zn ent¬ 
schuldigen^) gewesen wäre, denn man gab ihnen selbst 
die nöthige Nahrung nicht. Die Noth machte sie zu 
Dieben H; und da sie beim 4) Räuberhandwerke weniger 
Leiden zu erdulden hatten, als in der Sklaverei, so wurde 
Sicilien bald eine wahre Räuberhöhle. 
Die Sklaven aus den verschiedenen Theilen der 
Insel fanden Mittel, sich zu verständigen, und gaben ein¬ 
ander das Wort, sich gegen ihre Herren zu empören. 
Alle Sklaven Italiens gesellten sich zu den Rebellen 5), 
die unter der Anführung eines gewissen Eunus, der 
sich Antiochus nannte, fünf Jahre lang die Heere der 
Römer schlugen, bis sie endlich Pi so iin Jahre 133 bei 
Messina besiegte. Sein Nachfolger Rupilius vernich¬ 
tete sie vollends, nahm ihre Hauptstädte Enna und 
Tauromenium ein, tödtete über 30,000 Mann, und 
ließ die Gefangenen niedermachen, nachdem sie namen¬ 
lose Qualen ausgestanden°). Antiochus (oder vielmehr 
Eunus) entsioh mit 500 — 600 Sklaven, die sich den 
Tod gaben, als sie von den Römern verfolgt wurden; 
er! selbst starb einige Zeit nachher im Kerker, wo ihn 
das Ungeziefer bei lebendigem Leibe verzehrte?). 
Andere Sklaven empörten sich später in Sicilien 
unter Athen io's Führung; Man i lins Aquilins 
besiegte sie aber gänzlich. In diesen beiden Kriegen soll 
über eine Million Sklaven getödtet worden seyn. 
Während der panischen Kriege eroberte Rom unge¬ 
heuere Besitzungen. Schon herrschte 8) es in Europa, 
, i -®5' > 
1) a l’egard des 2) ZU entschuldigen, excusadle Z) zu 
übers. : zwang sie zum Diebstahl 4) clans le 5) stch^^Mr 
Rebellen gesellen, accourir dans les rangs des rebelles 6) zu 
übers.: nachdem ihnen haben gemacht ausstehen (subir) 7) wo 
. . . verzehrte, rengé par la vermine 8) commander.
	        
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