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Wage; liegen diese beiden Punkte auf derselben Seite vom Stutz¬ 
punkt, so ist der Hebel einarmig, z. B. bei der Schiebkarre. 
Der zweiarmige Hebel ist gleicharmig, wenn beide Arme gleich 
lang sind (Krämerwage), ungleicharmig, wenn dies nicht der 
Fall ist (Schnellwage, Zange, Schere). 
Je länger der Hebelarm ist, desto mehr Kraft wird durch ihn 
erspart, aber desto größer ist auch der Weg, welchen der längere 
Hebelarm zu durchlaufen hat. 
2. Die Rolle, eine kreisrunde Scheibe, die sich um eine 
durch ihren Mittelpunkt gehende Achse drehen läßt, und über deren 
ausgehöhlten Rand ein Seil läuft, ist entweder eine feste Rolle, 
wenn nämlich ihr Mittelpunkt unbeweglich ist, oder eine beweg» 
lich e, wenn der Mittelpunkt selbst eme fortschreitende Bewegung 
hat. Jene ist ein zweiarmiger, diese ein einarmiger Hebel, welcher 
die Last am Mittelpunkt hat. Mittelst der festen Rolle kann man 
nur eine Veränderung in der Richtung, nach welcher die Kraft 
wirkt, herbeiführen, bei der beweglichen Rolle erspart man daneben 
noch die Hälfte an Kraft. 
Aus der Verbindung von einer gleichen Anzahl von festen 
und beweglichen Rollen, von denen jede Art in einer Hülse (Flasche) 
vereinigt ist, entsteht ein Flaschenzug. Man erspart dabei 
doppelt soviel an Kraft, als bewegliche Rollen vorhanden sind,;.B. 
bei drei Rollenpaaren braucht man nur den sechsten Teil der Kraft. 
3. Das Wellrad (Rad an der Welle) besteht aus einer 
um ihre Achse drehbaren Walze (Welle) und einem mit dieser ver¬ 
bundenen Rade; es bildet einen ungleicharmigen Hebel, desien 
längerer Arm der Halbmesser des Rades ist. Das Wellrad kommt 
als Haspel, Göpel, Winde, Tretrad, Krähn rc. vor. 
4. Die schiefe Ebene ist eine ebene Fläche, welche mit 
einer horizontalen einen spitzigen Winkel bildet; sie dient dazu, eine 
Last mit weniger Kraftaufwand in die Höhe zu bringen als durch 
senkrechte Hebung, oder allmählicher aus einer Höhe herabzulassen 
als mittelst des freien Falls, z. B. die Schrotleiter. Je geringer 
die Höhe der schiefen Ebene im Vergleich zu ihrer Länge ist, d. h. 
je weniger die schiefe Ebene von der horizontalen abweicht, desto 
weniger Kraft braucht man, um Lasten auf ihr aufwärts zu be¬ 
wegen oder am Abwärtsfallen zu hindern. 
5. Ter Keil ist eine nach zwei Seiten hinwirkende schiefe 
Ebene, durch welche die Widerstände, welche die Körper seinem Ein¬ 
dringen entgegensetzen, eine Teilung erfahren. Die Widerstände
	        
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