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Der Markgraf seine Quellen, 
Der Pfalzgraf seinen Wein, 
Der Böhme seine Gruben 
Mit Gold und Edelstein. 
Graf Eberhard saß schweigend. 
„Nun, Württemberg, sagt an, 
Was man von Eurem Lande 
Wohl Köstlich's sagen kann?" 
„Von köstlichen Brunnen und Weinen", 
Graf Eberhard begann, 
„Von Gold und Edelgesteinen 
Ich nicht viel rühmen kann. 
Doch war ist einst verirret 
Im dicksten Wald allein, 
Und unterm Sternenhimmel 
Schlief ich ermattet ein. 
Da war es mir im Traume, 
Als ob ich gestorben wär', 
Es brannten die Trauerlampen 
In der Totengruft umher. 
Und Männer standen und Frauen 
Tief trauernd um meine Bahr' 
Und weinten stille Thränen, 
Daß ich gestorben war. 
Da siel aufs Herz mir nieder 
Ein Tropfen heiß und groß, — 
Und ich erwacht' — und ruhte 
In eines Bauern Schoß. 
Vom Holzhau wollt' er gehen 
Spät abends beimatwärts, 
Und mein Nachtlager wurde 
Ein württembergisch Herz." 
Die Fürsten saßen und horchten 
Verwundert des Grafen Mär, 
Und ließen höchlich leben 
Des Württembergers Ehr'. Zimmermann. 
(Dkryl. Nr. f>2.>
	        
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