Object: D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen

Hochsudan, 
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vom Niger entfernt, 19» O. L., 15° N. Br., 25,000 (£., nach SM 
Hamet 215,000, nach Shabeeny 40,000 E. ohne die ausländischen Sklaven 
und 10,000 Kaufleute aus Fez und Marocco; 3 kön. Paläste, große Ka¬ 
rawanserais für die Reisenden und Fondacs (bei den Negern Woal, Waa- 
renniederlagen), Baumwollf. Die noch größere Handelsst. Wasfanah 
60 Tagereisen südöstlich von Lemboctu. Im S. das Reich Maniang 
mit der Hst. Lokoro, viel Gold und menschenfressenden E, 
§♦ 7. Hochsudan oder Senegambien und 
Oberguinea. 
Wir fassen unter dem Namen Hochsudan den N. W. 
Vorsprung Hochafrika's zusammen, welcher sich mit seinem Küsten¬ 
saum von O. nach W. von der Biafra-Bai bis zum grünen 
Vorgebirge ausdehnt und zwischen 5° und 18° N. Br. liegt. Bei 
der Annahme der Nigermündung in den Busen von Benin müssen 
wir uns diesen N. W. Vorsprung durch ein tiefes Querthal von 
Hochafrika getrennt denken, durch welches eben der Strom seinen 
Ausweg nimmt. Das Innere dieses Hoch- und Berglandes, wel¬ 
ches an Größe Westeuropa übertrifft, ist noch sehr unbekannt, 
steigt aber in seinen Hochebenen wohl nicht über 2000 F., in sei¬ 
nen Gebirgen nicht über 5000 F. auf, und hat eine große Man- 
nichfaltigkeit der Terrassenlandschaften, Stromthäler, Hochebenen 
und Bergzüge. N. von der flachen Küste Benin erhebt sich land¬ 
einwärts der Hauptgebirgsstamm, unter dem Namen Kong be¬ 
kannt, welcher von S. S. O. nach N. N. W. den ganzen Hoch¬ 
sudan in bedeutender Breite durchzieht, nach allen Seiten in brei¬ 
ten Terrassen zum Meere oder dem inneren flachen Sudan abfällt, 
Und nur in dem Cap Sierra Leone bis an das Meer selbst zu 
treten scheint. Das Innere der Landschaften, welche das Kong¬ 
gebirge umschließt und durchzieht, ist uns, wie gesagt, fast noch 
ganz unbekannt, aber seine Terrassenlandschaften werden von großen 
Strömen durchbrochen, sind zum Theil mit herrlichen Waldungen, 
bedeckt, oder zeigen reizende Thäler, in denen die üppigste Frucht¬ 
barkeit herrscht. Nur die Küstensäume sind meist ganz flach, san¬ 
dig oder sumpfig und dann ungesund. Der Südrand oder Ober¬ 
guinea von der Biafra-Bai bis zum Cap Sierra Leone, 5°— 
26° O. L. zeigt uns eine solche Flach-, zum Theil Sumpfküste, 
von der sich landeinwärts aber überall die kühleren und grünen 
Berglandschaften erheben. Meist nach den Ausfuhrprodukten be¬ 
kommt der Küstensaum folgende Namen: I) die Küste Benin 
um die Biafra- und Benin-Bai, von großen Flußmündungen, 
dem Formosa, Kalabar, del Rey u. a. durchschnitten, welche 
es wahrscheinlich machen, daß diese niedrige Sumpfgegend das 
große Delta des Niger sei. Landeinwärts die Terrassenlandschaf- 
Srein kl. G. iste Aufl. 20
	        
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