Full text: Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen

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Gegenstände, den tiefschwarzen Himmel über uns und den grellen 
Gegensatz zwischen Hitze und Kälte, wie er uns so vielfach ent¬ 
gegengetreten ist. 
Wir verlassen den ungastlichen Planeten, der uns mit seinen: 
schmachtenden Lichte so trügerisch angelockt. Anstatt eines lieblichen 
Wohnplatzes, auf dessen paradiesischen Fluren sich Millionen seliger 
Wesen in stiller Wonne ergehen, haben wir eine ausgebrannte 
Schlacke angetroffen, über der ein ewiger Zorneshimmel droht; 
und auf inuner sind wir geheilt von jenen überschwenglichen Ge¬ 
fühlen, die unwissenden Menschen und krankhaften Dichtern vor¬ 
spiegeln, daß auf ihm der Friede zu finden sei, den die Erde ihren 
Kindern nicht gewähren kann. Und doch haben wir in ihm eine 
Offenbarung der Größe und Herrlichkeit des Gottes erkannt, der 
im ganzen unermeßlichen Gebiete seiner Schöpfung als derselbe 
erscheint, der er war, ist und sein wird. 
Nach I. Kämmerer. 
m. €in flbendlkd. 
Es ist {o füll geworden, 
Uerrauicbt des Abends (Dehn, 
Hun hört man allerorten 
Der Engel ?ühe gehn. 
Rings in die Cale senket 
Sich Finsternis mit macht 
CUirf ab, herz, was dich kränket 
Und was dir bange macht. 
Es ruht die Hielt im Schweigen, 
Ihr Losen ist vorbei, 
Stumm ihrer Freude Reigen 
ünd stumm ihr Schmerzensschrei, 
hat Rosen sie gedenket, 
hat Dornen sie gebracht 
(Dirs ab, herz, was dich kränket 
Und was dir bange macht! 
Und hast du heut gefehlet, 
0 schaue nicht zurück; 
Empfinde dich beseelet 
Uon freier Gnade Glück. 
Auch des Uerirrten denket, 
Der hirt auf hoher (Dacht — 
(Dirs ab, herz, was dich kränket 
Und was dir bange macht!
	        
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