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Römische Geschichte.
großer Macht gingen die Römer gegen Lilybaeum Vor, konnten es aber
den Karthagern nicht entreißen, ja im Jahre 249 erlitt der Konsul
^^9""Publius Claudius Pulcher, als er Drepana angriff, im Hafen dieser
Stadt eine vernichtende Niederlage. Dieses war die erste Niederlage der
Römer im Seekriege; in Rom schrieb man sie dem Religionssrevel des
Claudius zu. daß er die heiligen Hühner, die bei dem Auspizium vor der
Schlacht nicht fressen wollten, aus Unmut ins Meer warf. Wegen der
Erschöpfung beider Gegner findet in der folgenden Zeit nun ein Klein-
krieg statt, in dem der jugendliche Held Hamilkar Bark,as (Blitz) auf
karthagischer Seite Erfolge erzielte, während für die Römer in dieser Zeit
das Bündnis mit Hiero von Zroßem Nutzen war. Hamilkar machte erst
von einem Berg bei Panormus, dann vom Eryx bei Drepana seine Streif-
züge. Jahrelang zog sich so der Krieg ohne Entscheidung hin, bis sich
endlich in Rom die angesehensten Bürger zusammentaten und auf eigene
Kosten, da die Staatsmittel erschöpft waren, eine Flotte bauten. Diese
besiegte unter dem Oberbefehl des Gaius Lutatius Catulus 241 die
Feinde entscheidend bei den ägatischen Inseln. Daraus schlössen die
241. Gegner Frieden unter folgenden Bedingungen: Die Karthager räumten
Frieve. Sizilien uud zahlten eine Kriegsentschädigung von 3200 Talenten
(etwa 13 Millionen Mark). Die karthagischen Besitzungen in Sizilien
gingen in römischen Besitz über, und die Insel wurde die erste römische
Provinz. Unabhängig blieb nur der südöstliche Teil der Insel, der
Besitz Hieros.
Die Erweiterung der römischen Berrfchaft über das fyrrhenifche und
adriafifche Hleer und die Eroberung der Poebene.
Karcha- § 136. KarthagiFcher Söldnerkrieg und der Veriuit Sardiniens
Söldner- und Koriikns an die Römer. Gleich nach dem Kriege erregten die kar-
kricg. thagischen Söldner im Verein mit den Libyern, die unter kartha-
gischer Herrschast standen, einen Aufstand, deffeu der karthagische Staat
erst nach mehr als drei Jahren vorzüglich durch das Verdienst des Ha-
VerlustSar-^ilkar Barkas Herr wurde. Auch die Truppen in Sardinien empörten
Korsikas an sich und boten die Insel den Römern an, die sie besetzten und den Ver¬
tue Rom er. ju(^en her Karthager, sie wieder zu erobern, mit einer Kriegserklärung
entgegentraten.' Zu einem neuen Kriege war aber Karthago zu schwach,
und so mußte es einen neuen Frieden erbitten gegen Abtretung der
Insel und Zahlung einer Summe von 1200 Talenten.
und^Korfika In Sardinien und Korsika, das zu einer gemeinsamen Provinz
als römische eingerichtet wurde, beschränkte sich die römische Herrschast auf die Küsten-
Provinz, gegenj)en; während im Innern wilde Völker lebten.
Jllyrischer § 137. SIlyriFcher und gatliFcher Krieg. Art der klippenreichen,
ue0' schwer zugänglichen illyrischen Küste hatte sich ein Seeräuberstaat ge-