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28. Drauf wird es düster um ihn her,
Und immer düstrer, wie ein Grab;
Dumpf rauscht es wie ein fernes Meer.
Hoch über seinem Haupt herab
Ruft furchtbar mit Gewittergrimme
Das Urtel eine Donnerstimme:
29. „Du Wüthrich, teuflischer Natur,
Frech gegen Gott und Mensch und Thier!
Das Ach und Weh der Kreatur
Und deine Missethat an ihr
Hat laut dich vor Gericht gefodert,
Wo hoch der Rache Fackel lodert.
30. Fleuch, Unhold, fleuch, und werde jetzt,
Von nun an bis in Ewmigkeit,
Von Höll' und Teufel selbst gehetzt
Zum Schreck der Fürsten jeder Zeit,
Die, um verruchter Lust zu frohnen,
Nicht Schöpfer noch Geschöpf verschonen!“ —
31. Ein schwefelgelber Wetterschein
Umzieht hierauf des Waldes Laub.
Angst rieselt ihm durch Mark und Bein;
Ihm wird so schwül, so dumpf und taub.
Entgegen weht ihm kaltes Grausen:
Dem Nacken folgt Gewittersausen.
32 Das Grausen weht, das Wetter saust,
Und aus der Erd' empor, huhu!
Fährt eine schwarze Riesenfaust;
Sie spannt sich auf, sie krallt sich zu;
Hui! will sie ihn beim Wirbel packen:
Hui! steht sein Angesicht im Nacken.
33. Es flimmt und flammt rund um ihn her
Mit grüner, blauer, rother Glut;
Es wallt um ihn ein Feuermeer:
Darinnen wimmelt Höllenbrut.
Jach fahren tausend Höllenhunde,
Laut angehetzt, empor vom Schlunde.
34 Er rafft sich auf durch Wald und Feld
Und flieht, laut heulend Weh und Ach.
Doch durch die ganz weite Welt
Rauscht bellend ihm die Hölle nach,
Bei Tag tief durch der Erde Klüfte,
Um Mitternacht hoch durch die Lüfte.