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Hunderten zahlreicher. Im Altertmn verdienten wenige, etwa die Phönizier,
Karthager und Griechen, diesen Namen; im Mittelalter können wir schon
Mauren und Araber, Italiener, Deutsche, Niederläuder, Portugiesen, Spanier
und Franzosen, Norweger, Dänen und Schweden nennen, und in unserer
Zeit bilden die Nationen, die nicht zu den Handelsvölkern gehören, die Aus-
nahmen. Es sind die Türken, Russen, Marokkaner u. s. w., ganz brave, aber
nicht übermäßig gebildete Völker. An der Handelsgeschichte ließe sich der
mannigfaltige, wohlthätige Einfluß des Handels weiter nachreisen, doch müssen
wir auf dieses Thema, als für uns zu weitschweifig, verzichten.
Der Handel, der der Vermittler zwischen den Produzenten und Konsumenten
ist, wird natürlich von allen, was irgend einen Erwerbszweig oder eine
Gegend hebt oder herabdrückt, in gutem und bösem Sinne mitgetroffen. Da
er zugleich der Vermittler zwischen den Nationen ist, so ist er bei Glück und
Unglück derselben mitbeteiligt. Es ist ein Nachteil für ihn, wenn irgend
ein Land verarint; ein Vorteil, wenn es reich wird. In früheren Zeiten
hat man wohl uingekehrt geurteilt und in jedem reicher: fremden Lande einen
Blutsauger für die Heimat gefürchtet. Als vermittelndes und bewegendes
Element hat der Handel klar ausgesprochene Interessen. Er muß die freieste
und leichteste Bewegung und eine stetige mit Ruhe und Ordnung gepaarte
Fortentwickelung fordern. Wegen seiner innigen Verbindungen mit dem all¬
gemeinen muß er sich aber auch andern Interessen, sobald diese höher stehen,
unterordnen. Macht die Ausbildung der Gewerbe und Fabriken gewisse
Beschränkung der Handelsfreiheit nötig, so mag das dem einzelnen Kaufmain:
oder einzelnen Seestädten Nachteil bringen, der Handel in: allgemeinen wird
Ersatz finden durch die größere Warenmenge, die er bald durch den Aufschwung
der Gewerbe und Fabriken enthält. Daß der Staat selbst oder durch
Gesellschaften die schnellsten, wohlfeilstei: und sichersten Verbindungen herstelle,
keinen Handelszweig, kein Verkehrsmittel und keine Handelsanstalt unnötiger¬
weise belaste oder hemme, ist in: Interesse des Handels der ganzen Gesellschaft.
Man unterscheidet in: Handel verschiedene Unterarten, die wir im einzelnen
näher bespreche:: müssen.
1. Binnenhandel und auswärtiger Handel. Der Unterschied
wird durch den Namen klar ausgesprochen. Binnenhandel ist der Verkehr im
eigenen Lande, der auswärtige Handel beschäftigt sich mit der Ausfuhr uud
Einfuhr nach und von auswärtigen, namentlich überseeischen Ländern. Man
hat lange Zeit den: Jrrtun: gehuldigt, als sei der auswärtige Handel der
wichtigste. Das Umgekehrte ist der Fall. Der Wohlstand eines Volkes hängt
unendlich mehr von der lebhaftesten Bewegung in: Inner:: des Landes ab, als
von der Warenmenge, die ins Ausland geschafft und von dort eingeführt
wird. Der Binnenhandel ist die breite Basis, auf der der auswärtige Handel
steht. Der Biunenhandel verästelt sich durch das ganze Land in vielen tausend
großen und kleinen Verzweigungen und bewirkt einen Kreislauf aller Produkte,
Waren und Fabrikate, der dem Blutumlauf in: menschlichen Körper zu vergleichen
ist. Gerät dieser Kreisumlauf irgendwo ins Stocken, so entsteht ein Schade::
für einzelne Teile, der auf das Ganze zurückwirkt. Der Binnenhandel befinde:
sich am wohlsten, wenn die Regierungen ihn frei gewähren lassen. Monopole
und Privilegien, durch welche einzelne auf Kosten aller andern bevorzugt werden,
Zollschranken und Verbrauchssteuer:: sind Belästigungen des Binnenhandels. Für
den auswärtigen Handel sorgt der Staat vor der Hand genug, wein: er in den
Haupthandelsplätzen Konsule anstellt und vorteilhafte Handelsverträge abschließt.