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In bewunderungswürdig kurzer Zeit standen die deutschen Heere auf der 
„Wacht am Rhein". Die Nordarmee unter Steinmetz nickte vor: Trier 
gegen Saarbnicken vor; die Rheinarmee unter Prinz Friedrich Karl ging 
durch die Rheinpfalz, und die Südarmee unter dem Kronprinzen erstrebte 
die Nordgrenze des Elsaß. Am 2. August begannen die Franzosen den Kampf, 
indem sie mit 40 00O Mann gegen Saarbrücken losbrachen, das nur von 
750 Preußen verteidigt wurde. Mehrere Stunden 'hielt sich das Hanf- 
lein der Preußen tapfer, mußte aber der Übermacht weichen. Napoleon, 
begleitet von seinem Sohne, war selbst Zeuge des ersten Erfolges seiner 
Waffen, und in ruhmrednerischer Sprache nannte er den für die Franzosei: 
wenig rühmlichen Zusammenstoß eine „siegreiche Schlacht". Durch diese Bezeich¬ 
nung hatte der schlau berechnende Napoleon einen solchen Siegesrausch bei 
den Seinen entzündet, daß ihnen „ein Spaziergang nach Berlin", den sie sofort 
anzutreten gedachten, keine großen Schwierigkeiten zu haben schien. Aber wie 
hatten sich die Franzosen verrechnet! Am 4. August griff der Kronprinz an; 
seine Bayern warfen den Feind aus Weißenbürg, und preußische Regimenter 
erstürmten den G e i s b e r g. Hierauf zog der französische General M a c M a h o n 
80 0O0 Mann bei Wörth zusammen, die in Weinbergen und Hopfengärten 
eine verschanzte Stellung einnahmen, welche der General für uneinnehmbar 
hielt. Am 6. August griffen die Deutschen den Feind dennoch an. Der Kampf 
war heiß und blutig; 4O0O der Unseren deckten das Schlachtfeld; aber um 
4 Uhr war die Schlacht gewonnen und das feindliche Heer zertrümmert, das 
den Weg nach Süden gedeckt hatte. An demselben Tage wetzte Steinmetz die 
Scharte von Forbach wieder aus, indem er gegen die Spicherer Berge vor¬ 
drang, dieselben unter Strömen deutschen Blutes erstürmte und den verblüfften 
Franzosen zeigte, was deutscher Mut vermag. Der Rückzug. des Feindes war 
ein allgemeiner, nicht einmal die steilen Pässe der Vogesen wcchten die Franzosen 
zu verlegen, und unsere Heere drangen mit stürmischer Hast immer tiefer 
hinein in des Feindes Land, um die Flüchtigen zu erreichen. In der Nähe 
der Festung Metz stand die andere französische Hauptarmee. Ihr Befehlshaber 
Bazaine beabsichtigte, sich zurückzuziehen, wurde aber von den Deutschen 
daran verhindert und von Steinmetz nach blutigem Kampfe bei Pan ge am 
14. August nach Metz zurückgeworfen. Die Versuche Bazaines, durchzubrechen 
und sich mit dem weiter westwärts stehenden Heere zu vereinigen, führte:: die 
mörderischen Tage von Mars-la-Tour (16. August) und Gravelotte 
(18. August) herbei, an denen der Tod furchtbare Ernte hielt. Lange schwankte die 
Entscheidung; aber deutsche Tapferkeit und deutscher Mut wußte den endlichen 
Sieg an unsere Fahnen zu fesseln. Der erschöpfte Feind zog sich unter die schützenden 
Schanzen und Außenwerke von Metz zurück, das von unseren Kriegern wie 
von einen: eisernen Ringe umschlossen wurde. Napoleon raffte nun den letzten Rest 
seiner Heere zusammen, um Metz zu entsetzen; da erreichte ihn am 1. September 
bei Sedan sein trauriges, aber gerechtes Geschick. Von allen Seiten umzingelt 
und mit den Trümmern seiner Macht in Sedan eingeschlossen, ergab er sich an: 
1. September unserem siegreichen Könige zum Gefangenen. Dem gefangenen 
Franzosenkaiser wies der König das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zum 
Aufenthaltsorte an, und die mit ihm gefangene Armee von 150 000 Mann 
wurde in verschiedenen deutschen Festungen und Städten untergebracht. 
Die weitere Fortsetzung des Krieges kann man den Belagerungskrieg 
nennen. Auf den: südlichen Kriegsschauplätze war es die Festung Straß bürg, 
welche ein bedeutendes Belagerungsheer beschäftigte. Prinz Karl hielt mit 
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