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Düsseldorf, bcn 1. Nov. 1890.
P. P.
Hierdurch erlaube ich mir, Ihnen anzuzeigen, daß ich meinen bis¬
herigen Reisenden,
Herrn Wilhelm Stiehl,
als Teilhaber in mein Geschäft aufgenommen habe.
Indem ich Sie bitte, von seiner hier folgenden Unterschrift Kenntnis
zu nehmen, benutze ich die Gelegenheit, um mich und mein Geschäft der
Fortdauer Ihres Wohlwollens angelegentlich zu empfehlen und zeichne mit
bekannter Ergebenheit
Fritz Dahm.
Herr Willi. Stiehl wird zeichnen: Fritz Dahm.
Eigene Unterschrift des W. Stiehl.
C. Aufgaben.
1. K. zeigt mittels Rundschreibens an, daß er sich als Herrenkleidermacher nieder¬
gelassen habe. Durch einen mehrjährigen Aufenthalt in den ersten Hauptstädten glaubt er sich
befähigt, allen an ihn gestellten Anforderungen genügen zu können und bittet um Aufträge.
2. ft. teilt mit, daß vorgerücktes Alter und zunehmende Kränklichkeit ihn bestimmt
haben, sein von ihm seit langen Jahren geführtes Farbwaren-Geschäst seinem Sohne zu
übertragen.
3. Die Firma Th. Oppenhorst & Comp, zeigt das Ausscheiden ihres Teilhabers
Ph. Backhaus an und teilt nüt, daß das Geschäft in der bisherigen Weise fortgesetzt wird.
4. Wilh. G. & Joseph R. in N. erlauben sich hiermit, J. T. in R. die Mitteilung zu
machen, daß sie von heute an auf hiesigem Platze ein gemeinschaftliches Baugeschäft betreiben.
Dieselben empfehlen sich zur Übertragung aller in ihr Fach einschlagenden Arbeiten,
insbesondere zur Ausführung von Ausbesserungen, Anfertigung von Plänen und Kosten¬
anschlägen für Neubauten, wie zur Übernahme der letzteren und sichern bei mäßigen Preis-
ansätzen gewissenhafte und rechtzeitige Ausführung der betreffenden Arbeiten zu.
34. Anerbieten (Offerten).
A. Belehrungen.
Anerbietungsschreiben (Offerten) sind Briefe, in welchen man seine Waren
zilr Abnahme empfiehlt oder sich zur Ausführung von Arbeiten erbietet. Mau hat
sich zu hüten, in denselben mehr zu versprechen, als mau zu erfüllen imstande
ist. Wenn der Absender einerseits alles anführen soll, was zu seinen Gunsten
spricht, so muß er doch andererseits jede Prahlerei und Übertreibung vermeiden,
welche leicht Mißtrauen erweckt. Um seine Arbeit zu empfehlen, wird es am
besten sein, sich auf Zeugnisse oder auch auf bestimmte Personen, mit denen
man in geschäftlicher Beziehung stand, zu beziehen. Bei Anerbietung von Waren
ist es gut, ein Preisverzeichnis (Preiscouraut) oder auch Muster beizulegen
ß. Beispiele.
1) Stuttgart, den 7. Januar 1891.
Herr August Unger in Ileilbronn.
Ich erlaube mir, Ihnen untenstehend nieine heutigen äußersten Preis-
notierungen für Mehl zu überreichen, und es soll mich freuen, wenn Sie
hierdurch Veranlassung nehmen wollten, mich in Bälde mit recht bedeutenden
Aufträgen zu beehren.
Hochachtungsvoll und ergebenst
F. Jahn.
(Folgt Preisverzeichnis.)