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mir dann wieder in die Arme und rief: Ach, mein Sohn, mein
Philipp! So sehe ich dich wieder an diesem glücklichen Tage!
Unsere Ausrufe hatten die nächsten Nachbarn herbei¬
gelockt; in kurzem waren wir von allen Freunden und Bekannten
umringt, die mir die Hand schüttelten und meinen Eltern Glück
wünschten, daß sie an einem Tage so viel Freude erlebten.
Nachdem die erste Verwunderung vorüber war und die
Neugierigen sich zerstreut hatten, fragte ich nach der Ursache
der großen Teilnahme dieser redlichen Nachbarn und was ihnen
für ein Glück widerfahren und warum das Gewerbe gestockt
habe, und nach allem, was mir so rätselhaft war. Da erfuhr
ich denn, was mir ganz unerwartet war, daß mein Vater während
meiner Abwesenheit die Verwaltung einer städtischen Kasse er¬
halten. Leute, die ihm nicht wohlwollten, hatten ihn beschuldigt,
mancherlei Unterschleife gemacht zu haben; es war eine Unter¬
suchung verhängt und die Sache endlich so weit getrieben
worden, daß die Werkstätte geschlossen und mein Vater ic
seinem Hause gefangen gehalten wurde. Zwei volle Monate hatte
dieser ängstliche Zustand gedauert, ehe seine Unschuld voll¬
kommen erwiesen war. Aber gerade an diesem Tage war er
durch ein feierliches Urteil von allem Verdacht einer Untreue
auf das vollkommenste gereinigt worden; man hatte die Siegel
von seiner Werkstätte abgenommen; die angesehensten Mit¬
glieder des Rates und der Bürgerschaft hatten sich zu ihm be¬
geben, um ihm Glück zu wünschen, und ihn feierlich in seine
vorige Stelle eingesetzt, die er, wie sich gezeigt, nicht nur
redlich, sondern sogar mit eigenen Aufopferungen verwaltet
hatte.
An demselben Tage kam von dem benachbarten Dorfe
meine Schwester mit ihrem braven Manne, dem Kantor des
Ortes, und einem Säugling auf dem Arme, um nach einem schweren
Krankenlager den Ehrentag ihres Vaters mit ihrem Kirchgänge
zu feiern. Statt einer einfachen Freude fanden sie eine doppelte,
und wir feierten nun zusammen das dreifache Fest stiller und
herzlicher Dankbarkeit.
Am folgenden Morgen vor Anbruch des Tages brannte
das Feuer wieder in der Esse, und ich stand meinem Vater
am großen Amboß gegenüber auf dem Ehrenplätze, den ich so¬
lange behauptet habe, bis ihn der Tod von dem seinigen
rückte.“ Jakob».
27. Heimkehr.
In meine Heimat kam ich wieder,
es war die alte Heimat noch,
dieselbe Luft, dieselben Lieder,
und alles war ein andres doch.
Die Welle rauschte wie vor Zeiten,
am Waldweg sprang wie sonst das Reh,
von fern erklang das Abendläuten,
die Berge glänzten aus dem See