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2. Knabe sprach: „Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!"
Röslein sprach: „Ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich
Und ich will’s nicht leiden."
Uöslein, Uöslein, Röslein rat,
Uöslein auf der Heiden.
3. Und der wilde Knabe brach
’s Röslein auf der Heiden,-
Uöslein wehrte sich und stach,
half ihm doch kein Weh und Rch,
Mußt’ es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
3ot). tDolfg. v. Goethe^
22. Wiegenlied.
/fluten Übend, gut’ Nacht,
w Mit Rosen bedacht,
Mit Näglein besteckt,
Schlupf’ unter die Deck’-
Morgen früh, wenn Gott will,
Wirst du wieder geweckt.
2. Guten Übend, gut’ Nacht,
von Lnglein bewacht,
Die zeigen im Traum
Dir Thristkindleins Raum.
Schlaf’ nur selig und süß,
Schau im Traum ’s Paradies.
Georg Scherer..