Wirkliche Bewegungen der Himmelskörper. 77
4. Die Meteoriten. Sie sind kleine planetarische Körperchen, die ent-
weder vereinzelt oder in Scharen vereinigt die Sonne umkreisen und der Erde
öfter so nahe kommen, daß sie durch die Atmosphäre hindurchgehen und sich
durch die Reibung an der Luft entzünden. — Ihre Zusammensetzung ist im
wesentlichen diejenige irdischer Körper. Nach den neueren Forschungen sind die
Meteore Überreste von Kometen. — Hier und da werden die Meteore von der
Erde so stark angezogen, daß sie auf deren Oberfläche herniederfallen (Meteor-
steine). Besonders viele Sternschnuppen sieht man jedes Jahr vom 8.—12. August
und vom 11.—14. November.
V. Die Fixsterne.
Fixsterne sind solche Sterne, die mit eigenem Licht leuchten, durch ein Fern-
rohr als Lichtpunkte erscheinen und ihre gegenseitige Stellung nicht merklich ändern.
— Die Farbe derselben ist verschieden; doch überwiegt Weiß. In weißer Farbe
erglänzt z. B. Sirius. ■— Viele Fixsterne ändern periodisch ihre Helligkeit.
In mehreren Fällen wurde als Grund des Lichtwechsels das Dazwischentreten
eines relativ dunklen Begleiters erkannt. — Manche der am Himmel wahrzu-
nehmenden Nebelflecke lösen sich bei Anwendung des Fernrohres in unzählige
Fixsterne auf. Eine solche Sternansammlung ist auch das ungefähr in Form
eines größten Kreises mit sehr wechselnder Breite am Himmelsgewölbe sich hin-
ziehende Lichtgewölk, das unter dem Namen Milchstraße bekannt ist. Andere
Nebelslecke und sogar näher gelegene stellen sich selbst bei Anwendung des besten
Instrumentes nicht als Sternanhäufungen dar. In solchen Fällen hat man es
mit wirklichen Nebelflecken zu tun. Man sieht in ihnen den Stoff, aus
welchem durch allmähliche Entwicklung die einzelnen Weltsysteme entstehen. — Die
Entfernung der Fixsterne ist ungeheuer; schon die Lichtstrahlen des nächsten
treffen erst nach drei Jahren auf unserer Erde ein. Diese ungeheuren Ent-
fernungen sind die Ursachen davon, daß wir am Sternenhimmel niemals die
Gegenwart, sondern stets nur die Vergangenheit erblicken.
Fischer-Geistbeck, Erdk. f. Höh. Mädchenschulen. VI. Seit.
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