Full text: Kleine Weltkunde für Schule und Haus

III. Naturkunde. 
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hohen Halm und wächst im Sumpflande des südlichen Europas und an¬ 
derer warmer Gegenden. 
§. 27. In diese Klasse gehören auch die F u tt erg räser, die Rispen¬ 
gräser, der Wies en fuchsschwanz, das Ruchgras, die Trespen, 
dasRaigras, das Knäuelgras und die auf Äckern lästige Quecke.— 
Riedgräser, Wollgras. — Die Binsen wachsen an feuchten und 
morastigen Plätzen; aus ihren runden, glatten Stengeln werden leichte 
Körbe geflochten. — Rohrgewächse. Das gem e ine Rohr oder Sckilf 
wächst überall in Teichen und ruhigen Gewässern und erreicht eine Höhe 
von 21/2 m. Man braucht die Halme zum Verehren der Zimmerdecken. 
Der Kalmus, dessen bittere Wurzel gewürzhaft riecht, ist auch ein Rohr¬ 
gewächs. Die Papyrus stände wächst in den Sümpfen Ägyptens, und 
das Bambusrohr in Ostindien. Letzteres wird 12—18 m hoch. Das 
Zuckerrohr gedeiht in Ostindien und anderen hetßen Ländern. Es wird 
über 3 m hoch und erreicht eine Dicke von etwa 5 ckm. Bevor die Pflan¬ 
zen blühen, werden die Stengel entblättert und in eigens dazu eingerich¬ 
teten Mühlen ausgepreßt. 100 Pfd. Rohr geben in der Regel 10 Pfd. 
Saft, aus welchem Zucker gesotten wird. 
§. 28. Nach ihren Blüten teilt man die Pflanzen ein: 1) in Kreuz - 
blümler (Kohl- und Retticharten. Meerrettich, Reps, Levkojen, Lack- und 
Nachtviolen). 2) tu Hahn enf ußgewächse (Gifthahnenfuß, scharfer 
Hahnenfuß, Eisenhut. Pfingstrose), 3) in Rosenblümler (Rosen, Erd¬ 
beeren, Himbeeren, Brombeeren, Stein- und Kernobstbänme), 4) in Mal¬ 
ve n artig e (Malve, Eibisch, Flachs, Baumwollenstaude, Kakaobaum), 5) in 
Olbaum'gewä chse (Flieder. Esche, Olbaum), 6) in Nachtschatten¬ 
gewächse (Nachtschatten, Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel, Tabak, Kar¬ 
toffel). 7)inLippenblümler (Salbei, Bohnenkraut, Taubnessel, Minze), 
8) in Schmetterlingsblütler (Erbsen, Bohnen, Wicken, Kleearten, 
9) in Doldengewächse (Kümmel, Fenchel, Anis, Petersilie, Hunds¬ 
petersilie, gefleckter Schierling, Wasserschierling), 10) in Korbblütige 
(Kornblume, Kopfsalat, Kamille, Aster, Georgine), 11) in Kätzcken- 
blütler (Haselnuß, Buche, Eiche, Weide. Pappel, der Wallnuß- und der 
edle Kastanienbaum), 12) in Zapfen träger (Nadelhölzer) u. s. w. 
Pflanzen ohne sichtbare Blütenteile. 
§.29. Die Bärlappe wachsen in Wäldern, namentlich im Gebirge. 
Ihre Stengel sind ringsum dicht mit kleinen spitzm Blättern besetzt. — 
Die Farnkräuter zeichnen sich meist durch große Blätter, Wedel, aus, 
die fast gefiedert und meist zierlich eingeschnitten sind. Der Wurmfarn 
wird gegen den Bandwurm gebraucht. Eine stattliche Pflanze ist der in 
unsern Wäldern häufige Adlerfa rn. — Die Schachtelhalme sind reich 
an Kieselerde. Daher dienen die Stengel zum Poliren des Holzes. Das 
Kraut nimmt man *um Scheuern der Küchengeräte (Zinnkraul). Am be¬ 
kanntesten ist der Ackersch a chtelhalm, ein lästiges Unkraut auf sandigen 
Feldern.
	        
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