Full text: Kleine Weltkunde für Schule und Haus

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I. Geographie. 
§. 51. Obrrfrankcn: Die Kreishauptstadt Bayreuth am roten 
Main (23000 (5,), in schöner Gegend, ist der Sitz eines protestantischen 
Konsistoriums; mit einem sehenswerten Opernhause, dann der Statue des 
Königs Max II. und einer Statue Jean Pauls. Bayreuth ist sehr fabrik- 
thätig. In der Nähe die Lnstorte Eremitage und Phantasie. Am weißen 
Main: Kulmbach, 6000 E., mit bedeutenden Bierbrauereien und der 
geschleiften Bcrgsestung P lassen bürg. An der Regnitz in einer sehr 
schönen, fruchtbaren und gut angebauten Gegend liegt Bamberg, 
31000 E., der Sitz eines Erzbischofs; mit bedeutender Baumwollspin¬ 
nerei und Weberei, beträchtlichem Gartenbau und nicht unbedeutendem 
Handel, der, durch die Regnitz und den Lndwigskanal, sowie durch die 
Eisenbahn begünstigt, im steten Steigen begriffen ist. An der Saale: Hof, 
21000 E., mit lebhaftem Handel, Baumwollspinnereien und Webereien. 
Wir nennen hier noch die Städte Wunsiedel (Jean Paul Fr. Richter, 
hier geb. 1763, st 1825) mit dem in der Nähe liegendem A lc xa nd er bad. 
Krön ach (Geburtsort des Malers Lukas Kranach geb. 1472, st 1553) mit 
einem nahen Steinkohlenbergwerk; Münchberg mit Webereien; Forch- 
heim in schöner, obstreicher Gegend und Lichte nfels am Main mit 
Korbflechtereien. 
8- 52. Mittelfranken: Die Krcishauptstadt Ansbach an der fränk. 
R zat, 14000 E., mit dem Sitze eines Prot. Konsistoriums; früher Haupt¬ 
stadt des gleichnamigen Fürstentums (der Dichter Platen hier geb" 1796, 
st 1855). Unweit der Rednitz liegt Schwabacv (7000 Seelen) mit Nadel- 
fabriken. Die größte Stadt dieses Kreises ist Nürnberg an der Pegnitz 
in einer ebenen, fleißig angebauten Gegend, eine weltberühmte Handels¬ 
stadt mit 116000 E., vielen Fabriken und Manufakturen. Sehenswert 
sind vorzüglich: die Sebaldus- und Lorenzkirche, das Rathaus, die alte 
RcichSseste, der schöne Brunnen, die Statue Albrecht Dürers (großer deut¬ 
scher Maler geb. 1470, st 1528) und das germanische Museum (Sammlung 
deutscher Kunst und Gewerbecrzeugnisse aller Zeiten). Die Bürgerschaft 
zeichnete sich von jeher durch Kunst- und Gewerbfleiß aus. In Nürnberg 
wurde erfunden: das Trahtzichen von Rudolf, die Sackuhren von Peter 
Hele (i. I. 1500), die Windbüchsen von Hans Lobsinger und das Messing 
von Erasmus Ebner, „Nürnberger Witz und künstliche Hand findet Wege 
durch alle Land." Am Einflüsse der Pegnitz in die Rednitz, von hier 
an Regnitz genannt, liegt Fürth, durch eine Eisenbahn mit Nürnberg 
verbunden, mit vielen Fabriken und bedeutendem Handel (31000 E.). An 
der Regnitz und dem Ludwigskanal liegt die Universitätsstadt Erlangen 
mit 16000 Seelen; an der Tauber in einer sehr obst- und gctreidereichcn 
Gegend Rothenburg; an der Altmühl G u n z e n h a u s e n und E i ch st ä d t, 
dieses mit dem Sitze eines Bischofs (7000 E.). An der Wörnitz Dinkels- 
bühl (der Jugendschriftsteller Ch'istoph v. Schmid hier geb.). Auch 
Weißenburg am Sand mit 5000 E. ist zu merken. Um Spalt, 
Hers brück, Laus und Altdorf aedeiht vorzüglich guter Hopfen. 
§ 53. Unterfrankrn und Aschaffenburg: Die Kreishauptstadl W ürz - 
bürg ist der Sitz eines Bi chofs, hat 55000 E., liegt am Main und ist 
von sehr vielen Weinbergen umgeben; sie hat eine Universität, prächtige.
	        
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