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schwinden möchte! o daß sich die Zahl der Gu-
ten immer vermehrete! o daß auch ich mit jedem
Tage besser und verständiger würde!
Zufrieden in seinem Stande erfüllte Frido¬
lin mit treuer Sorgfalt die Pflichten desselben,
nahm seine Heerde wohl in Acht, und diente Je¬
dermann gern, wo und wie er nur konnte. Die
Knaben im Dorfe unterrichtete er, wie sie Bäu¬
me pflanzen und veredeln sollten; er lehrte sie
Körblein flechten, und allerley nützliche Dinge
auS Holz verfertigen. Auch machte er sich eine
besondere Freude daraus, heilsame Kräuter zu
suchen, die der Arzt den Kranken deö Dorfes
verordnet hatte, und verlangte für solche Dienste
keine Belohnung.
So wurde Fridolin von Alt und Jung
geschätzt und geliebt, und es ging ihm immer
wohl.
2. Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut-
So wohlhabend auch Beruh ard's Ältern
waren; so prägten sie ihm doch die Lehre ein,
daß er sich nicht auf irdische Güter, sondern ein¬
zig und allein auf Gott verlassen müsse. Mochte
immer der junge Mensch noch nicht einsehen,
warum ihm seine Ältern diese Lehre gaben, und
dieselbe so oft wiederhohlten; so behielt er sie den¬
noch in seinem Herzen. Erst nach einiger Zeit
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