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gut schlafen. — Den Kopf halt kühl. die Süße warm, das macht den
besten Doktor arm. — Lin kaltes Dad macht warmes Blut. — Gesund
Geblüt, frisch Gemüt. — Ein frohes Lerz, gesundes Dlut ist bester als
viel Geld und Gut.
b) Kommt dir ein Schmerz, so halte still
und frage, was er von dir will;
die ew'ge Liebe schickt dir keinen
bloß darum, daß du mögest weinen.
Cs ist kein Häuslein, es hat fein Kreuzlein. — wer krank ist. den
ärgert die Stiege an der wand. — Ertragen muß man, was der Hümmel
sendet. — Leiden währt nicht immer, Ungeduld macht's schlimmer. —
Leide und trage, dein weh nicht klage, an Gott nicht verzage. — Cm
heilend Kraut wächst jeder Wunde. — Srische Wunden sind gut heilen. —
Kranken Augen tut das Licht weh.
41. Elisabeths Rosen.
Elisabeth, die Heilige, Frau des Landgrafen Ludwig von Thüringen, f 1231.)
Sie stieg herab wie ein Engelbild,
die heil'ge Elisabeth, fromm und mild,
die gabenspendende hohe Frau,
vom Wartburgschloß auf die grüne Au.
Sie trägt ein Körbchen, es ist verhüllt,
mit milden Gaben ist's voll gefüllt;
schon harren die Armen am Bergesfuß
auf der Herrin freundlichen Liebesgruß.
So geht sie ruhig, — doch Argwohn stahl
durch Verräters Mund sich zu dem Gemahl
und plötzlich tritt Ludwig ihr zürnend nah'
und fragt die Erschrockene: „Was trägst du da?"
„„Herr, Blumen!"" bebt's von den Lippen ihr.
„Ich will sie sehen! Zeige sie mir!"
Wie des Grafen Hand das Körbchen enthüllt,
mit duftenden Rosen ist's erfüllt.
Da wird das zürnende Wort gelähmt,
vor der edlen Herrin steht er beschämt,
Vergebung fleht von ihr sein Blick, *
Vergebung lächelt sie sanft zurück. » g j
Er geht und es fliegt ihres Auges Strahl
fromm dankend empor zu dem Himmelssaal.
Dann hat sie zum Tal sich hmadgrwaudt
und die Armen gespeist mit milder Hand.
L. Bechstein.