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II. Spezieller Teil.
Die in den erwähnten Anleitungen und Musterbüchern dargestellten
Musterbeispiele haben nun durchaus nicht etwa den Zweck, daß sie vom
Lehrer an die Wandtafel geschrieben und nach einigen Besprechungen
vom Schüler abgeschrieben werden, sondern sie sollen lediglich dem Lehrer,
der mit den üblichen formen derartiger Aufsätze nicht vertraut ist, die
nötigen Fingerzeige für die Abfassung solcher erteilen. Für die Anfertigung
dieser Geschäftsaussätze gelten im Gegenteil ganz dieselben Regeln wie
für alle anderen Aufsatzübungen. Zunächst ist erforderlich, daß die Schüler
den Stoff, der in dem Aufsatze behandelt werden soll, vollständig be¬
herrschen, dann erst kann von den Schülern unter Anleitung des Lehrers
die Form gesunden werden, d. h. also: der Lehrer hat niemals die Form
zu geben, sondern sie ist selbsttätig durch den Schüler zu gewinnen, so daß
der Lehrer die Gedanken des Schülers nur in die rechten Bahnen zu
lenken hat. wenn dann eine bestimmte Form für den betreffenden Ge¬
schäftsaufsatz festgestellt worden ist, so wird dieser dann durch einige Stich¬
wörter an der Wandtafel angedeutet, nur bei minder geförderten Schülern
vollständig an die Wandtafel angeschrieben. Der auf diese Weise gewonnene
Aufsatz bildet nun die Grundlage für die weiteren stilistischen bezw. auch
orthographischen und grammatischen Besprechungen, indem von den Schülern
die einzelnen Gedanken in anderen Formen und Redewendungen wieder¬
gegeben oder auch die verschiedenen Gedanken in anderer weise mit¬
einander verbunden werden. Schwierigere Wörter und Redewendungen
sind dabei auch anzuschreiben, um sowohl das Gedächtnis als auch die
Orthographie in gehöriger weise zu unterstützen. Dann erst werden die
Schüler aufgefordert, den Aufsatz selbständig in ihrem Hefte anzufertigen.
Daß während dieser Arbeit das event, an die Wandtafel geschriebene
Musterbeispiel wieder zu entfernen ist, braucht wohl kaum erst erwähnt
zu werden.
Noch muß hervorgehoben werden, daß bei den Reinschriften dieser
Arbeiten die größte Sauberkeit und Sorgfalt beobachtet werden muß, daß
die Aufsätze in übersichtlicher weise dargestellt, Namen und Geldsummen
durch Unterstreichen oder Einrücken hervorgehoben werden, daß kein Strich
ohne Lineal gezogen werden darf u. dergl. in., damit die Schüler sich schon
in der Schule daran gewöhnen, alle ihre schriftlichen Arbeiten mit der
größten Peinlichkeit und Gewissenhaftigkeit anzufertigen.
Weitere Schriften über dieses Gebiet sind:
R. Edert, Geschäftsaufsätze. Belehrungen, Muster, Redewendungen
und ^50 Aufgaben. Für die Hand der Schüler in gewerblichen
und kaufmännischen Fortbildungsschulen. Hannover und Berlin