Full text: Volkswirtschaftliche Ergänzungen zum Lehrstoffe der Volksschule

II. Geld. 
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Höhe gegangen, nicht weil die Zeiten schlechter geworden, sondern Geringer Tausch¬ 
weil die Edelmetalle sehr im Preise heruntergegangen sind. Einwert be§ ®elbc8, 
Silberthaler hat heute nicht den halben Wert wie vor 50 Jahren, 
weil viel weniger Nachfrage nach Silber ist. Folglich kann man für 
denselben Thaler auch nur die Hälfte einkaufen. Das Sinken der 
Silberpreise haben die Entdeckungen der großen Goldfelder in Kali¬ 
fornien, Australien und inx Kaplande verursacht. Dadurch ist viel 
mehr Gold in den Verkehr gekommen und dasselbe im Preise ge¬ 
sunken. Es ergiebt sich aus dem soeben Gesagten der Sah: „Je 
mehr Metallgeld im Verkehre vorhanden ist, desto ge¬ 
ringer ist der Tauschwert des Geldes." Näheres darüber habt 
ihr in der Geschichte der Preise gehört. 
b. Der Geldbedarf vieler Orte Deutschlands hat sich seit zwanzig Geldbedarf. 
Jahren mehr als verdoppelt. Das sieht man z. B. an den wachsen¬ 
den Ausgaben der Gemeinde. Im Einzelnen unterscheidet man wieder 
für einzelne Orte (auch Länder) das soeben ausgesprochene Gesetz. 
Steigender Verkehr bringt auch Schnelligkeit des Geldumlaufes mit 
sich. „Ein Thaler, der jährlich zehnmal umläuft, verrichtet dieselben 
Dienste wie 10 Thaler, die jährlich nur einmal umlaufen" (Roscher). 
Das Metallgeld reicht nicht aus bei dem gegemvärtigen Welthandel. 
Je lebhafter der Verkehr ist, desto mehr machen sich Stellvertreter 
des Geldes nötig in Form von Wechseln, Banknoten, Aktien und 
Papiergeld. 
Fragen und Aufgaben zur mündlichen und schriftlichen Wiederholung. Fragen und 
Aufgaben. 
1. Warum genügt die Naturalwirtschaft nicht? 2. Erläutere 
das an einem Beispiele! 3. Welche Erfordernisse muß das Geld 
haben? 4. Welche verschiedenen Bezeichnungen haben wir für Geld 
kennen gelernt? 5. Inwiefern ermöglicht das Geld größere Arbeits¬ 
teilung? 6. Welche falsche Ansicht hegten die Vertreter des Handels¬ 
systems vom Gelde? 7. Gieb ein Urteil des Aristoteles über das 
Geld au! 8. Du eins des Volkswirtschaftslehrers Roscher in Leip¬ 
zig! 9. Wie urteilen manche Socialisten über das Geld? 10. Warum 
ist diese Ansicht falsch? 11. Inwiefern wird durch das Geld das 
Reisen erleichtert? 12. Was hat man in den ältesten Zeiten als 
Geld benutzt? 13. Wo benutzte man Marderpfoten als Geld? 
14. Nenne Länder mit Handelspflanzen als Geld? 15. Was besaßen 
die alten Römer als Zahlungsmittel? 16. Wie erklärst du den 
üblichen Ausdruck „pecuniär"? 17. Wo rechnet man in Afrika nach
	        
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